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November 2017
Marketingdokument

Limitierte ökonomische Folgen der Katalonien-Krise

Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild.

Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild November 2017

Pictet Asset Management, November 2017 

Der Oktober war ein weiterer guter Monat für die globalen Aktienmärkte. Der MSCI Welt hat erneut um etwa 2% zugelegt. Seit Jahresbeginn beträgt der Preisanstieg dieses weit beachteten Aktienindex mehr als 18%. Gewinner des Monats war aber der japanische Aktienmarkt, der um etwa 8% zulegte. Die Wiederwahl von Shinzo Abe und seiner regierenden Liberal Democratic Party (LDP) an den am 22. Oktober 2017 gehaltenen Parlamentswahlen garantiert Kontinuität bei der japanischen Wirtschaftspolitik, was von den Anlegern als positiv betrachtet wird.  Der US-amerikanische und der europäische Aktienmarkt haben ebenfalls einen guten Monat hinter sich.

Einzig in Spanien war die Preisentwicklung der heimischen Aktien relativ schwach. Da der Schweizer Franken gegenüber den meisten Währungen an Wert verlor – was als klares Zeichen des steigenden Risikoappetits interpretiert werden kann – ist der Oktober aus der Sicht der Schweizer Aktieninvestoren ein sehr erfreulicher Monat. Enttäuschend war einzig die Wertentwicklung des Schweizer Aktienmarktes. Die schwache Performance der zwei schwergewichtigen Pharmawerte hat dabei eine bedeutende Rolle gespielt. Bei den anderen Anlageklassen gab es keine bedeutenden Bewegungen.  

Globale Konjunktur erstaunlich robust

Die globale Konjunktur befindet sich zum ersten Mal seit dem Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise in einer ausgezeichneten Verfassung. Sämtliche Regionen der Welt und fast alle entwickelte Länder wachsen um oder über ihr Potential. Wir gehen von einem globalen BIP von 3.3% in diesem Jahr aus. Im nächsten Jahr erwarten wir sogar eine weitere Beschleunigung auf 3.4%. Die globalen Stimmungsindikatoren machen uns nämlich klar, dass die Konjunkturerholung weiter gehen wird. So ist der aus 24 nationalen Manufacturing PMI’s abgeleitete Subindex „New Orders“ in den letzten Monaten angestiegen und signalisiert ein weiteres Wachstum der globalen Privatinvestitionstätigkeit. 

 
Private Investitionen ziehen weltweit an
private investments
Pictet Asset Management, Datastream, 20.10.2017
Das Anziehen der globalen Investitionstätigkeit steht im Zusammenhang mit einer anderen erfreulichen Entwicklung. Der globale Handel wächst nach vielen schwachen Jahren stark (Grafik 2). Das ist ein Zeichen der robusten globalen Konjunkturlage und ist in Zeiten protektionistischer Tendenzen in den politischen Systemen einiger wichtigen Nationen von grosser Bedeutung. 
exporte
Pictet Asset Management, Datastream, 20.10.2017

Katalonien-Krise und ihre Folgen 

Die spanische Regierung hat die Regierungskontrolle über Katalonien übernommen und für den 21. Dezember Regionalwahlen ausgerufen. Ob dies zu einer definitiven Beruhigung der Lage um die Unabhängigkeitsfrage Kataloniens führen kann, ist aus heutiger Sicht ungewiss.  Trotz des schwierigen politischen Umfelds ist davon auszugehen, dass die ökonomischen Folgen dieser Krise kontrollierbar sind. So war die Differenz beim jährlichen BIP pro Kopf des Baskenlandes im Vergleich zu den anderen spanischen Regionen während des Höhenpunkts der Krise um die Unabhängigkeit der Region höchstens 4%. Zudem ist Katalonien mit einem BIP von etwa 210 Mrd. Euro zwar reicher als das übrige Spanien - in Katalonien beträgt das BIP pro Kopf 28.500 EUR vs. 24.000 EUR in Spanien - aber aufgrund des Bevölkerungsanteils von etwa 16% an der gesamten spanischen Bevölkerung ist die ökonomische Bedeutung Kataloniens für Spanien und Europa nicht sehr gross. Schliesslich betragen die Staatsschulden Kataloniens etwa 35% des katalonischen BIP und bestehen weitgehend aus langfristigen Verbindlichkeiten.      

Risikobereitschaft bei den Investoren bleibt vorerst hoch

Die hohe Risikobereitschaft der Investoren sollte in den nächsten Wochen anhalten. Gute Konjunktur- und Gewinndaten unterstützen die positive Stimmung unter den Investoren. Zudem gelten die letzten Monaten eines Jahres aus der Sicht der Saisonalität als gute Monate.

Selbstverständlich könnte eine mögliche Wahl von John Taylor als nächster Fed-Präsident zu starken Bewegungen an den Anleihen- und damit auch an den Aktienmärkten führen. Aus heutiger Sicht ist dieses Szenario zwar möglich aber nicht als wahrscheinlich einzustufen. 

Wir sind weiterhin der Meinung, dass die Aktienmärkte ausserhalb der USA mehr Potential haben als der US-Markt. Unsere Favoriten bleiben der japanische und der europäische Aktienmarkt. Sehr interessant finden wir weiterhin die europäischen Small Caps, welche von der sehr starken Binnennachfrage der Euro-Zone profitieren. Vorsichtiger sind wir dagegen gegenüber den Schweizer Real Estate Fonds geworden. Höhere langfristige Zinsen und die Gefahr eines Angebotsüberhangs nach Eigentumswohnungen und einer schwächeren Nachfrage für Mietobjekte aufgrund sinkender Immigrationszahlen sind nämlich neue belastende Faktoren für diese jahrelang sehr beliebte Anlageklasse.