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Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

April 2024
Marketingdokument

Europa erwacht aus dem Winterschlaf

Der März war der fünfte Monat in der Reihe mit positiver Performanceentwicklung für die globalen und US-Aktienmärkte.

Letztere haben den Monat mit einem Plus von mehr als 3% abgeschlossen. Seit Ende Oktober 2023 hat der S&P 500 etwa 25% zugelegt. Anders als in den Monaten zuvor als die Informationstechnologie-, Communications Services- und zyklischen Konsumgüter die Sektoren mit überdurchschnittlicher Performance waren, gehören dieses Mal die Energie-, Grundstoffe-, Versorger- und Finanzwerte zu den Gewinnern des Monats. Ganz offensichtlich beginnen Investoren bisher wenig im Zentrum ihres Interessens stehende Sektoren stärker zu berücksichtigen. Dies könnte auch damit zu tun haben, dass die Zeichen besserer globaler makroökonomischen Daten klarer werden.

Pictet Asset Management, April 2024

Pessimismus lässt in Europa nach

Die europäische Konjunktur hat in den letzten Jahren schwierige Zeiten erlebt. Die restriktivere Geldpolitik der EZB im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und der abnehmenden globalen Nachfrage nach Gütern haben die industrie- und exportorientierten Volkswirtschaften der Eurozone hart getroffen. So haben Länder wie Deutschland oder Finnland im letzten Jahr eine Rezession erlebt. Immerhin konnten die Länder des europäischen Südens dank der starken Nachfrage nach touristischen Dienstleistungen in der Nähe sogar über ihrem Potential wachsen und damit wesentlich dazu beigetragen, eine Rezession auf gesamteuropäischer Ebene zu vermeiden. Nun sieht es danach aus, als ob der Pessimismus nachlässt. Grafik 1 zeigt, dass sowohl bei den Konsumenten als bei den Unternehmern die Stimmung besser wird. Zwar liegt das Niveau sowohl des Einkaufmanagerindex als auch des Konsumentenvertrauens unter dem langfristigen Durchschnitt, die Richtung stimmt aber zunehmend optimistisch.
Grafik 1: Das Schlimmste in Europa liegt hinter uns
Quelle: Pictet Asset Management, Refinitiv, 27.03.2024
Ein wichtiger Grund der Verbesserung der konjunkturellen Lage und damit der Einkommensperspektiven ist der Rückgang der Energiepreise im Verlauf des letzten Jahres. Dieser Rückgang hat nicht nur positiv zu der Entwicklung des Realeinkommens der europäischen Bürger beigetragen, sondern war auch ein wichtiger Grund der Verbesserung der Terms of Trade und damit der Handelsbilanz der Euro-Zone (Grafik 2). Aktuell ist der Beitrag des Aussenhandels auf die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts wieder positiv. Sollte die geopolitische Lage einigermassen stabil bleiben, wird der Aussenhandel eine wichtige Stütze der europäischen Konjunktur sein.
Grafik 2: Tiefere Energiepreise verbessern Handelsbilanz
Quelle: Pictet Asset Management, Refinitiv, 27.03.2024
Eine weitere positive Entwicklung kommt aus der Preisfront. Grafik 3 zeigt, dass die Inflation klar rückläufig ist. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich in den nächsten Monaten fortsetzen und der EZB erlauben, im Sommer den Leitzinsensenkungsprozess einzuleiten und die Binnenkräfte zu stärken. Dies im Einklang mit einer Erholung des globalen Handels würde die europäische Volkswirtschaft vitaler machen. Das würde der Schweizer Exportindustrie zugutekommen, welche zudem von tieferen Kapitalkosten und einer Abschwächung des Frankens profitiert.
Grafik 3: Tiefere Inflation in der Eurozone
Quelle: Pictet Asset Management, Refinitiv, 27.03.2024

Mehr Diversifikation im Portfolio

In unserer Anlagepolitik bleiben wir weiterhin bei Qualitätsaktien, Titel der Informationstechnologie und im Schweizer Aktienmarkt übergewichtet. Die Aktienquote steht dabei über unserem Benchmark. Wir haben aber unsere starke Übergewichtung der Qualitätsaktien zugunsten von Value-Aktien reduziert, um unser Portfolio besser zu diversifizieren und für ein Szenario mit etwas höherer Inflation und Zinsen besser zu wappnen.

Bei den Obligationen sind wir vorsichtig gegenüber den Unternehmensanleihen mit einem tiefen Rating, während die Restlaufzeit der global gehaltenen Anleihen derjenigen des Benchmarks entspricht. Bei den Schweizer Obligationen sind wir nach der sehr guten Performance des letzten Jahres untergewichtet. Weiterhin übergewichtet bleiben wir in den Schwellenländeranleihen, welche von den höheren Realzinsen und dem Inflationsrückgang in vielen Ländern profitieren sollten.