Das Pariser Abkommen markiert eine Wende im nunmehr zwanzigjährigen Kampf gegen die Erderwärmung. Während der bisherige vorwiegend von oben diktierte Entscheidungsprozess die Gräben nur vertiefte und zum Scheitern des Kyoto-Protokolls von 1997 führte, des letzten grossen Klimaabkommens, verpflichteten sich an der Pariser Klimakonferenz sowohl Industrienationen als auch Entwicklungsländer zur Senkung der Emissionen sowie zur Begrenzung der Erderwärmung auf „deutlich unter 2°C“ im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.
Quelle: Pictet Asset Management, 2015
Im Vorfeld der Konferenz hatten über 180 Staaten, die für mehr als 90% der globalen Emissionen verantwortlich sind, detaillierte Pläne zur Verringerung des CO2-Ausstosses vorgelegt. Laut Breakthrough Energy Coalition, einer Gruppe vermögender Investoren, haben Unternehmen bereits Ausgaben in Milliardenhöhe für Forschung und Entwicklung im Energiesektor veranschlagt. Sie versuchen, marktbasierte Mechanismen zu finden, um den Ausstoss zu verringern, insbesondere über den weltweiten Handel mit CO2-Emissionszertifikaten. Die Bestimmung des Abkommens, wonach öffentliche Gelder mobilisiert werden sollen (siehe Abb. 1), dürfte diese Unternehmen dazu ermutigen, noch mehr in die Bekämpfung des Klimawandels zu investieren.
Insgesamt war der Weg nach Paris genauso bedeutsam, wie das Abkommen selbst, und diese universale Übereinkunft wird den Übergang hin zu einer emissionsarmen Wirtschaft sicherlich beschleunigen.
Stromversorger, auf die fast 50% der energiebedingten Emissionen weltweit entfallen, sind sicher am stärksten betroffen, genauso wie CO2-intensive Sektoren wie die Erdölförderung, der Kohlebergbau, das Transport- und Bauwesen sowie gewisse Schwerindustrien. Innerhalb dieser Branchen werden sich jene Unternehmen durchsetzen und Investitionen anziehen, die sauberere und effizientere Technologien und Produkte entwickeln können.
Es werden sich jene Unternehmen durchsetzen und Investitionen anziehen, die sauberere und effizientere Technologien und Produkte entwickeln können
Sichere Gewinner sind Unternehmen im Bereich der alternativen Energien. Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft begann nicht erst in Paris, aber das dort erzielte Abkommen wird, dank der starken politischen Willensbekundung und eines konsequenten rechtlichen Rahmens, zweifellos dazu beitragen, diesen Wandel zu beschleunigen. Die Entkopplung des BIP-Wachstums von Energienachfrage und CO2-Ausstoss begann vor zehn Jahren in Europa und ist dabei, in China Fuss zu fassen. Erneuerbare Energiequellen, darunter Wasserkraft, Wind- und Solarenergie, machten die Hälfte der 2015 in Betrieb genommenen Kraftwerke aus und dürften Kohle bis 2030 als grösste Stromerzeugungsquelle übertreffen.1
Das Thema Klimawandel geht inzwischen weit über ethische Anlagen hinaus. Es betrifft alle Anleger, insbesondere aber jene, die langfristig ausgerichtet sind, da der Klimawandel sowohl ein materielles Anlagerisiko als auch eine potenzielle Ertragsquelle darstellt.
Quelle: *UK Met Office. **HSBC
Es gibt verschiedene Arten, wie Anleger den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft nutzen können. Fonds für saubere Energie bieten natürlich gute Diversifizierungsmöglichkeiten. Anleger können auch das Exposure von Kernportfolios bei CO2-intensiven Sektoren wie Kohlebergbau, Erdölförderung und Stromerzeugung durch Kohlekraftwerke verringern. Manche Anleger gehen noch weiter und ziehen es vor, fossile Brennstoffe ganz auszuschliessen. Anleger in festverzinsliche Instrumente haben auch die Möglichkeit, die Gewichtung von Ländern und Regionen mit der grössten Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und dagegen auf grüne Anleihen umzusteigen.
Der Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft schafft auch eine Nachfrage nach Messmethoden, mit denen das Exposure der Anleger in CO2-intensiven und saubereren Anlagen berechnet werden kann. Der CO2-Fussabdruck, der die CO2-Intensität sowie den CO2-Ausstoss von Investmentportfolios misst, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das sind jedoch nur erste Ansätze und künftige Verbesserungen der Methoden sollten die Ergebnisse und die verschiedenen Anlagestrategien im Laufe der Zeit vergleichbar machen. Anbieter von Finanzanalysen wie MSCI ESG Research, Trucost, Inrate und South Pole Carbon haben verschiedene Messmethoden für institutionelle Anleger entwickelt, die CO2-Risiken in ihren Portfolios verstehen, messen und verwalten wollen.2
Ein Schritt in die richtige Richtung ist die in Frankreich eingeführte gesetzliche Verpflichtung der institutionellen Anleger zur Offenlegung des CO2-Fussabdrucks ihrer Portfolios
Ratingagenturen wie Standard & Poor‘s beginnen damit, die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels auf das Risiko von Staatsanleihen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Ein strikteres Regulierungsumfeld sollte auch dabei helfen, den Prozess zu standardisieren. Ein Schritt in die richtige Richtung ist in diesem Zusammenhang die in Frankreich eingeführte gesetzliche Verpflichtung der institutionellen Anleger zur Offenlegung des CO2-Fussabdrucks ihrer Portfolios.
Der Klimawandel zwingt Anleger auch dazu, die Anfälligkeit ihrer Portfolios gegenüber extremen Wetterverhältnissen wie Hitzewellen, plötzlichen Überschwemmungen oder Dürreperioden zu berücksichtigen. Mittel- bis langfristig dürfte das wechselhafte Klima die Versicherungsbranche weiterhin belasten, die bereits stark unter den extremen Bedingungen gelitten hat. Die Verluste und Schäden der Versicherungsgesellschaften aufgrund des Wetters haben sich seit den 1980er-Jahren auf jährlich etwa USD 200 Milliarden vervierfacht. Anleger sollten auch das Potenzial einer erhöhten Gewichtung von klimaresistenter Infrastruktur wie Hochwasserschutzdämmen oder sicheren Gebäuden nicht ausser Acht lassen.
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