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Februar 2017
Marketingdokument

Digitale Umwälzung: fahrerlose Technologie

Von fahrerlosen Autos bis zu Drohnen für die Warenauslieferung – die Technologie für autonome Fahrzeuge wird zur Realität und eröffnet neue Anlagemöglichkeiten.

 

In den 1980er Jahren stellte der schwarzglänzende Sportwagen K.I.T.T. in der Erfolgsserie „Knight Rider“ eine verlockende Vision des Autos der Zukunft dar: komplett selbstfahrend und ausgestattet mit einer irrwitzigen Palette von Funktionen wie dem Turbo Boost, einem Scanner, einem Lügendetektor – und sogar trockenem Humor.

Dreissig Jahre danach sind empfindungsfähige Fahrzeuge weiterhin Science-Fiction, selbstfahrende dagegen in Reichweite. In dem Film „I, Robot“ hält Will Smith ein kleines Nickerchen, während sein silberner Audi RSQ schnell und ruhig über die Autobahn gleitet. Ein wenig später greift er zum Lenkrad, das aus dem Armaturenbrett auftaucht. Ein solches Szenario könnte schon in ein paar Jahren Realität sein. Und die Entwicklung fahrerloser Busse und autonomer Fernlaster ist fast genauso weit fortgeschritten.

Die Unternehmensberatung McKinsey schätzt, dass bis zu 15 Prozent der im Jahr 2030 verkauften Personenkraftwagen vollkommen autonome Autos sein werden. Einnahmen im Automobilsektor könnten sich zudem fast verdoppeln und dank gemeinsam genutzter Fahrzeuge (Shared Mobility: Car-Sharing, Taxi-Apps) und Data-Connectivity-Dienste (einschliesslich Apps und Auto-Software-Aktualisierungen) auf USD 6,7 Billionen steigen.1

ETAPPENRENNEN UM DAS FAHRERLOSE AUTO
Wichtige Etappen im letzten Jahr
Quelle: Pictet Asset Management
Neue Akteure wie Tesla Motors, Technologie-Giganten von Google bis Microsoft2 und eine ganze Reihe von Start-ups treten gegen traditionelle Hersteller wie Ford, General Motors und Nissan an – und arbeiten oft mit ihnen zusammen –, um solche Vorhersagen wahr zu machen. 

Sicherheit hat höchste Priorität

Während mit der Markteinführung von voll autonomen Autos aufgrund der Technologie, der Beschränkungen durch Vorschriften und der moralischen Diskussion nicht vor 2020 zu rechnen ist, findet mit der Einführung und ständigen Verbesserung von Fahrerunterstützungssystemen (ADAS)3 bereits eine Teilautomatisierung statt. Allein dieser Markt wird Schätzungen zufolge bis 2020 auf USD 34 Mrd. anwachsen – was einer Gesamtjahreswachstumsrate von 40 Prozent entspricht – und die weltweite Durchdringungsrate dürfte sich auf 48 Prozent verdreifachen.4

Ein Schlüsselbereich der technologischen Verbesserung, der potenzielle Anlagechancen bietet, ist Sicherheit. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) geht davon aus, dass Autounfälle die Wirtschaft alleine in den Vereinigten Staaten fast USD 1 Billion pro Jahr kosten, einschliesslich des Produktivitätsverlusts. Die Hauptgründe für Unfälle sind Ablenkung oder Schläfrigkeit, Fahren unter Drogen- oder Alkoholeinfluss, Geschwindigkeitsüberschreitungen oder der Verzicht aufs Anschnallen. Als Menschen sind wir fehlbar und eine stärkere Kontrolle durch Technologie wäre daher eine Möglichkeit, die Sicherheit zu verbessern.

Der schwedische Hersteller von automobilen Sicherheitssystemen Autoliv5 schätzt, dass seine Produkte – die ein breites Spektrum von Fahrerassistenzradaren, ein Infrarot-Nachsichtsystem sowie verbesserte Airbag- und Sicherheitsgurttechnologie umfassen – jährlich 30'000 Menschenleben retten und 10 Mal so viele Verletzungen vermeiden können.

Sprechende Autos

Ihr Auto wird Ihnen wahrscheinlich keine Witze erzählen wie K.I.T.T. Michael Knight, aber es könnte bald in der Lage sein, Ihre Stimme oder Gesten zu erkennen und mit anderen Fahrzeugen oder sogar Notfalldiensten zu „sprechen“.

Autos könnten sich in nicht zu ferner Zukunft untereinander vor Staus oder gefährlichen Strassenverhältnissen warnen und mit Brücken und Ampeln kommunizieren.

 

Die Premiumfahrzeuge von Cadillac und Mercedes-Benz gehören zu den ersten, die V2V(vehicle-to-vehicle)-Kommunikationstechnologie verwenden. Auf der einfachsten Ebene wird V2V ermöglichen, dass Autos einander ihre Position, Geschwindigkeit, Lenkradposition und den Bremsstatus mitteilen können, um so dabei zu helfen, entgegenkommende Fahrzeuge wahrzunehmen und die Wahrscheinlichkeit von Unfällen zu reduzieren. In einem weiteren Schritt könnten sich Autos untereinander vor Staus oder gefährlichen Strassenverhältnissen warnen und mit Brücken und Ampeln kommunizieren.

Über eine eCall-Funktion – die ab April 2018 in Europa verpflichtend für alle neuen Autos ist – werden schwere Unfälle automatisch an die Notrufzentrale gemeldet und der Standort des Fahrzeugs sowie andere Einzelheiten übermittelt. Diese Massnahme allein dürfte über 1'000 Menschenleben pro Jahr retten.

Übernehmen Roboter die Kontrolle?

Die neuste Automobiltechnologie ist bereits tief in der Welt der Robotik und der künstlichen Intelligenz verwurzelt. Die von dem israelischen Hersteller für Fahrassistenz-Software Mobileye6 entwickelten maschinellen Bildverarbeitungssysteme wurden z.B. darauf ausgerichtet, Fussgänger zu erkennen, tote Winkel zu überwachen und Verkehrsschilder zu entziffern.

Die französische Firma Valeo6 arbeitet derzeit an einer neuen Generation von Parksystem, das Fahrern ermöglichen wird, aus dem Auto auszusteigen und es dann mithilfe eines Smartphones anzuweisen, sich selbst zu parken. Im Bereich der Drohnen ist Amazon7 eines von mehreren Unternehmen, das derzeit unbemannte Luftfahrzeuge mit dem letztendlichen Ziel testet, Kunden automatisierte Lieferungen innerhalb von 30 Minuten anbieten zu können.

Die Revolution der autonomen Fahrzeuge (AF) erfasst nun auch den Himmel: Es werden Drohnen entwickelt, die alles Mögliche ausliefern können – von Päckchen bis hin zu Organen –, das Pflanzenwachstum überwachen und schwer erreichbare Gebiete fotografieren und kartieren können sowie vieles mehr.

FLIEGENDE AF
Durchbruch der Drohnen
Quelle: Pictet Asset Management

Abgesehen vom Transportbereich findet die AF-Robotik Anwendung in der Industrie. Einzelhandelsriese Amazon z.B. nutzt knallorange, autonome Roboter, um Güter und Pakete in ihren Lagern zu befördern. Krankenhäuser wiederum machen gerne Gebrauch von mobilen Maschinen, um Laborproben, Medikamente und andere Bedarfsartikel zu transportieren oder Räume durch Lichtwellen zu desinfizieren, die Keime abtöten. Im Energiesektor können autonome Unterwasserfahrzeuge (AUV) dahin vordringen, wo es für Menschen zu gefährlich oder das Wasser zu tief ist, um Pipelines und Bohrinseln zu inspizieren.

Natürlich müssen noch viele Hindernisse überwunden werden. Für voll autonome Autos – die keinen Fahrer benötigen – gilt es, weitere Technologien zu entwickeln, das Vertrauen der Öffentlichkeit für eine grundlegend neue Beförderungsart zu gewinnen und neue Regeln und Vorschriften für alles von Verkehrsregeln bis hin zur Kfz-Versicherung auszuarbeiten.

Für Drohnen müssen Entwickler Probleme der Batterielaufzeit lösen und Möglichkeiten eines sicheren Nebeneinanders aller fliegenden Objekte und Lebewesen in den Lüften finden.

Langfristig besteht jedoch ein eindeutiger Trend zu mehr Präsens von Robotern auf den Strassen und in der Luft. Für Anleger ist dies eine Gelegenheit, an der Veränderung in der Transportindustrie teilzuhaben.