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Strategische und taktische Vermögensallokation

März 2020
Marketingdokument

Wir lüften das Geheimnis um das Market-Timing

Es ist ungeheuer schwierig Investitionen zeitlich so abzustimmen dass die Schwankungen des Marktes ausgenutzt werden können. Von dieser Methode sollte man am besten Abstand nehmen wenn es an den richtigen Werkzeugen fehlt.

In der Theorie scheint die Strategie reizvoll. Investoren haben die Chance auf erhebliche Gewinne, wenn sie bevorstehende Bewegungen an den Finanzmärkten frühzeitig erkennen und z. B. vor einem heftigen Einbruch Investitionen abstossen bzw. zu Beginn einer starken Rally kaufen.

Doch leider funktionieren solche als Market-Timing bezeichneten taktischen Vorgehensweisen bei den meisten Investoren in der Praxis nicht sonderlich gut. Das eigene Portfolio selbst aktiv zu managen, ist eine Sache. Ungleich schwieriger ist es dagegen, das Risiko der eigenen intuitiv getroffenen Entscheidungen über die bevorstehenden Markttendenzen zu tragen.

Im Extremfall hat Market-Timing etwas von Black Jack: Um das Haus zu schlagen, gilt es genau zu wissen, wann man noch weiter zieht oder wann man bedient ist. Und wer nicht zu den Ausnahmespielern zählt, der hat, gelinde gesagt, spärliche Chancen, den Dealer mit fortschreitendem Spielverlauf zu schlagen.

Studien zufolge kann die eigene finanzielle Verfassung tatsächlich langfristig darunter leiden, wenn man sich am Market-Timing versucht.

Abb. 1 Der Bulle und der Bär
Bullen- und Bärenmärkte der letzten 40 Jahre: S&P-500-Index
Volatilität Anzahl der Monate
Quelle: Bloomberg, Standard & Poor's, JP Morgan; die Daten sind in Form von Preisrenditen angegeben und decken den Zeitraum 31.12.1972-31.12.2019 ab.

Untersuchungen zufolge besteht eines der grössten Risiken des Market-Timings tatsächlich darin, Investitionen selbst kurzfristig auszulassen.

So hat z. B. kürzlich eine Studie aus den USA gezeigt1, dass eine Investition von 100.000 USD in einen Fonds aus US-Aktien zwischen 1996 bis 2016 am Ende 440.000 USD Ertrag gebracht hätte, wenn man das Portfolio unverändert gelassen hätte. Hätte man sich stattdessen am Market-Timing versucht und beispielsweise allein zehn der besten Handelstage des US-Aktienmarkts in diesem Zeitraum verpasst, wäre das Portfolio nur auf 219.000 USD gewachsen.

Das ist eine erhebliche Diskrepanz.

Das heisst aber nicht, dass Market-Timing nicht auch Vorzüge hätte. Es ist durchaus geeignet für geübte und erfahrene Investoren, die mehrere Marktzyklen überstanden haben und in der Lage sind, grosse Datenvolumen zu sammeln und zu analysieren und Marktbewegungen vor einem dynamischen Ausbruch zu erkennen.

Insgesamt sollten wir uns aber eher daran halten, was uns die Erfahrung lehrt: Wer ein Portfolio breit gestreut anlegt und pflegt, hat bessere Chancen auf eine erfolgreiche Anlage.

Oder wie es der legendäre Investor Peter Lynch einmal ausdrückte: "Die Investoren haben weit mehr verloren, wenn sie sich auf Korrekturen einstellen oder diese frühzeitig erkennen wollten, als letztlich durch die eigentlichen Korrekturen verloren ging."