I am Article Layout

Wählen Sie Ihr Anlegerprofil:

Dieser Inhalt ist nur für Anleger mit folgendem Profil bestimmt: Finanzintermediär und Institutionelle Investoren und Consultants

Sind Sie ein Privatanleger?

April 2018
Marketingdokument

Unbeabsichtigte Effekte der handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China

Die Spannungen zwischen den USA und China beim Thema Handelszölle werden immer grösser – möglicherweise entsteht daraus ein freundlicheres Bild der Handelsdynamik.

Handelspolitische Gespräche zwischen Trump und Xi: Glück im Unglück?

Der Abstand zwischen den Exporten und Importen in den chinesischen Handelsbeziehungen zu den USA ist so gross wie nie zuvor (siehe Abb. 1 unten). Mit diesem Argument hebt Präsident Donald Trump die Einfuhrzölle auf chinesische Waren an.

Dieser Schritt hat zweifelsohne Spannungen zwischen den beiden Ländern ausgelöst, aber ein positiver Nebeneffekt ist unserer Meinung nach, dass sich der chinesische Dienstleistungssektor schneller für eine ausländische Beteiligung öffnen könnte. China hat versprochen, seine Wirtschaft weiter zu öffnen – und vor allem die Eigentumsreformen zugunsten des Finanzsektors des Landes zu beschleunigen. Die Umsetzung soll binnen weniger Monate erfolgen, wodurch ein Handelskrieg abgewendet werden könnte.

Abb. 1. Bilateraler Handel China–USA (in USD)
Bilateraler Handel China–USA
Quelle: Pictet Asset Management, CEIC, Datastream, 28.02.2018. * Kombinierte Daten von Januar und Februar, um dem Mond-Neujahr Rechnung zu tragen.
Insgesamt jedoch ist es eher unwahrscheinlich, dass sich mit Trumps Plan einer drastischen Erhöhung der Zölle das US-Handelsbilanzdefizit mit China verkleinern lässt. Die USA können die Waren, die zurzeit preisgünstig aus China importiert werden, schlichtweg nicht selbst herstellen, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Vorerst werden die USA diese Waren weiter importieren müssen und höhere Einfuhrzölle machen sie noch teurer – das wiederum würde die Inflation nach oben treiben.

Welchen Einfluss haben Trumps handelspolitische Pläne auf andere Schwellenländer? Argentinien und Brasilien

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Anjeza Kadilli ist gerade von Argentinien und Brasilien zurückgekehrt, wo sie sich mit Politikern getroffen hat.

Ihrer Ansicht nach könnten Brasilien und Argentinien die grossen Gewinner der handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China sein. Auf Brasilien und Argentinien entfällt bereits ein grosser Teil der Sojabohnenexporte nach China. Ihr Anteil wird noch grösser werden, wenn China beschliesst, Importe aus den USA zu stoppen. Dieses neue Muster würde Chancen für Anleger nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in verwandten Branchen wie Produktion, Infrastruktur und Maschinenbau eröffnen.

Ein Hemmnis ist allerdings, dass Brasilien und Argentinien im Moment die höchsten Einfuhrzölle (14,1% bzw. 14,3%, ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse) und eine eher geschlossene Volkswirtschaft haben (siehe Abb. 2). 

Abb. 2 Einfuhrzölle und Handelsoffenheit in Schwellenländern
Einfuhrzölle und Handelsoffenheit in Schwellenländern – Brasilien und Argentinien sind am wenigsten offen
Quelle: Pictet Asset Management, CEIC, Datastream, 31.03.2018
In den Gesprächen, die Anjeza Kadilli auf ihrer Reise geführt hat, war eine grosse Bereitschaft – insbesondere Brasiliens – zur Senkung der Zölle erkennbar, selbst wenn dies nur einseitig erfolgen sollte. Die Politik würde die inländische Produktion dann auf Segmente mit echtem Mehrwert (z. B. Landwirtschaft) lenken und die Zölle in Bereichen senken, wo das Land mit dem Ausland nicht konkurrieren kann (z. B. Industrie). Diese Entwicklung würde sich positiv auf die Effizienz dieser Märkte auswirken.

CHART DES MONATS VON UNSEREM SPEZIALISTENTEAM FÜR SCHWELLENLÄNDERAKTIEN

Von Avo Ora, Head of Asia (ex-Japan) Equities
Geschäftiges Treiben in Hong Kong

Strassenszene mit Neonschildern in Hong Kong 

Der florierende Handel innerhalb Asiens eröffnet neue Chancen

Während China die neuen protektionistischen Massnahmen der USA abwehrt, nimmt der innerasiatische Handel zu. Um diesem vielversprechenden Trend in unseren Portfolios Rechnung zu tragen, setzen wir auf die anhaltende Öffnung der Finanzsektoren der Region, insbesondere über chinesische Versicherer oder indische Banken, wo die Marktdurchdringung momentan noch gering ist.
Abb. 3. Durchdringung mit Versicherungsprodukten in Asien (2016)
Versicherungssektor Asien
Quelle: MS Research, 2016

MARKTBEOBACHTUNG

Stéphane Couturier für Pictet
Daten zur Marktbeobachtung

30.03.2018

Marktbeobachtung
Quelle: Datastream, Bloomberg, Daten vom 30.03.2018, in USD. Angaben zu den Aktienindizes auf Basis der Wiederanlage der Nettodividenden; Angaben zu Anleihen- und Rohstoffindizes auf Basis der Gesamtrendite. Die Entwicklung der Wechselkurse wird als Performance-Berechnung basierend auf den Währungskursen herangezogen.