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Investition in den Schutz der Umwelt

April 2020
Marketingdokument

Global Environmental Opportunities: Nachhaltiges Investieren in die Tat umsetzen

Aktualisierte Fassung: Dank der Entwicklung einer zukunftsträchtigen Industrie für Umweltprodukte bedeutet Investieren in den Schutz des Planeten nicht mehr, auf Rendite verzichten zu müssen.

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Übersicht

Danica May Camacho erblickte am 30. Oktober 2011 das Licht der Welt – und sorgte für grossen Wirbel, wie er in den überfüllten öffentlichen Krankenhäusern von Manila eher eine Seltenheit ist.

Der Grund? Sie war ein globaler Meilenstein – mit ihrer Geburt erhöhte sich die Weltbevölkerung auf sieben Milliarden.

Ein freudiger Anlass und zugleich eine eindringliche Mahnung, dass wir uns etwas einfallen lassen müssen, weil immer mehr Menschen um die endlichen Ressourcen konkurrieren.

In weniger als 30 Jahren werden auf unserem Planeten neun Milliarden Menschen leben, wobei ein grösserer Teil der Mittelschicht angehören dürfte.

Dadurch wird die Umwelt sicherlich noch mehr unter Druck geraten und an ihre Grenzen gebracht werden. Anlegern werden diese Herausforderungen zunehmend bewusst.

Viele haben mittlerweile erkannt, dass sie als Kapitalgeber eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, die Wirtschaft auf ein nachhaltigeres Fundament zu stellen. Damit sie aber Teil der Lösung sein können, müssen Anleger ein Paradoxon lösen.

Wie können sie zu verantwortungsvollen Wächtern der Umwelt werden und sich gleichzeitig eine attraktive Anlagerendite sichern?

Wir sind der Ansicht, dass die Lösung dieser Herausforderung bereits Formen angenommen hat. Staaten und Unternehmen reagieren auf den zunehmenden öffentlichen Druck, dem ökologischen Zerfall entgegen zu wirken, und im Zuge dessen sind spezielle und attraktive Umwelt-Anlageprodukte entstanden.

Die Unternehmen, von denen wir sprechen, zeichnen sich durch ein starkes Umweltengagement und die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen aus, die dazu dienen, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schützen. Solche Unternehmen bilden den Kern unseres Global Environmental Opportunities (GEO) Portfolios.

02

Eine aufblühende Umweltprodukte-Industrie

Die Öffentlichkeit schreibt die Agenda

Ökologisches Investment war früher eine Nischenaktivität, heute ist es fast schon Mainstream. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Zunächst einmal hat sich die Einstellung der Gesellschaft gegenüber dem Schutz des Planeten in den letzten Jahren stark verändert.

Das liegt teilweise auch daran, dass ein zunehmender Teil der Bevölkerung bereits am eigenen Leib erfahren hat, welchen Schaden Umweltzerstörung anrichten kann. 2015 starben neun Millionen Menschen an Umweltverschmutzung – dreimal mehr als AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammen.Überschwemmungen und Dürren haben unbeschreibliches Leid über weitere Millionen Menschen gebracht.

Auch die sozialen Medien tragen dazu bei, dass sich die Welt eine Meinung bilden kann. Dank Plattformen wie Twitter und Facebook können die Menschen ihre Stimme erheben und ihre Sorgen und Bedenken in Sachen Umweltverschmutzung und Nachhaltigkeit in einer Weise äussern, wie es früher nicht möglich war.

Die Macht des Volkes wiederum hat einen Wandel in den Prioritäten der Regierungen bewirkt. China ist ein hervorragendes Beispiel für diesen Trend.

Abb. 1 Ausgaben für die Umwelt
Wachstum der chinesischen Umweltausgaben (in Mrd. RMB)
Wachstum der chinesischen Umweltausgaben
Quelle: National Bureau of Statistics of China, Pictet Asset Management

Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 fing die US-Botschaft in Peking an, stündlich Daten zu der auf dem Dach des Gebäudes gemessenen Luftqualität zu twittern.

Das war das erste Mal, dass die Öffentlichkeit Zugang zu Live-Daten über die als Feinstaub (PM2,5) bezeichneten Staubteilchen hatte, an denen jedes Jahr weltweit mehr als 4 Millionen Menschen sterben.

Das hatte zur Folge, dass die einheimische Bevölkerung anfing, sich Gedanken über die Luftqualität zu machen und letztendlich auf die Strasse ging, um öffentlich in grossem Stil zu demonstrieren.2

Als Reaktion auf die zunehmende soziale Unzufriedenheit entwickelte die chinesische Führung 2013 einen bahnbrechenden Aktionsplan, um der „Airpocalypse“ mit Investitionen in Höhe von mehreren hundert Milliarden Dollar und einem ganzen Paket von Vorschriften entgegen zu wirken.

Der chinesische Premierminister Xi Jinping nannte Umweltzerstörung als eines der drei Hauptprobleme, die das Land bekämpfen muss, neben politischen und finanziellen Risiken sowie der Linderung von Armut. Weiter sagte er: „Wir werden nie wieder wirtschaftliches Wachstum auf Kosten der Umwelt anstreben.“

Die chinesischen Investitionen in die Umwelt haben sich seit Anfang der 2000er Jahre versiebenfacht (siehe Abbildung).

Damit ist der Ausgabenboom aber sicherlich noch lange nicht zu Ende. Peking hat versprochen, noch stärker als bisher in moderne Umweltwissenschaft und -technologie zu investieren.

Was nachhaltigem Investieren ebenfalls wichtige Impulse verleiht, ist der starke Rückgang der Kosten für Technologien wie erneuerbare Energie, Wasseraufbereitung und Agrotechnologie. In den USA ist Windenergie mittlerweile günstiger als jede andere Energieform – die Kosten für die Erzeugung sind in den letzten zehn Jahren um 40% gesunken. Die Kosten für die Erzeugung von Solarenergie für die Stromversorgung sind im gleichen Zeitraum um mehr als 60% zurückgegangen.

Rosige Zeiten für die Umweltindustrie

Im Zusammenspiel von Macht des Volkes, Politik und Wirtschaft hat sich eine zukunftsträchtige – und aus Anlegersicht lohnende – Industrie für Umweltprodukte und -dienstleistungen herausgebildet.

Die von der chinesischen Regierung grosszügig finanzierten Massnahmen zur Reduzierung des Kohleverbrauchs zum Beispiel dürften Unternehmen, die Umwelttechnologien wie Filter für Motoren und industrielle Anwendungen zur Schadstoffbekämpfung entwickeln, rosige Zeiten bescheren.

Da Unternehmen auf der ganzen Welt nachhaltige Geschäftspraktiken einführen, sind börsennotierte Unternehmen, die sich auf die Entwicklung vielfältigster Umwelttechnologien spezialisiert haben, wie Pilze aus dem Boden geschossen. Zudem hat sich die Zahl der Patentanmeldungen für Umweltprodukte in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht.

Abb. 2 Innovationsfreude
Patentanmeldungen für Umwelttechnologie nach anmeldendem Land
Patentanmeldungen für Umwelttechnologie
Quelle: WIPO-Datenbank, Daten vom 31.10.2019

Die wirtschaftlichen Vorteile – und das Investmentpotenzial – manifestieren sich in vielerlei Hinsicht:

  • Präzisionslandwirtschaft: Mit einem GPS-Spurführungssystem kann ein landwirtschaftlicher Betrieb mit 400 Hektar Land rund 13.000 USD an variablen Kosten pro Jahr einsparen, sodass sich die Investition innerhalb eines Jahres rechnet. Selbst wenn nur 10% der Landwirte in den USA GPS für die Aussaat einsetzen, liessen sich damit 60 Mio. Liter Treibstoff, 2 Mio. Liter Insektizid und 2 Mio. Herbizid pro Jahr einsparen.3
  • Erneuerbare Energie: Die Nutzung erneuerbarer Energie hat dank sinkender Kosten für die Erzeugung schnell zugenommen. Solarenergie, die mit weniger als 0,02 USD pro Kilowattstunde gehandelt wird, wird bald günstiger sein als irgendeine Form von Strom auf Basis fossiler Brennstoffe.4Die Kosten für Strom aus Offshore-Windparks, einst eine der teuersten Formen grüner Energie, dürften in den kommenden zwei Jahrzehnten um rund 70% zurückgehen.5
  • Smart Cities: Mit der Einrichtung einer vernetzten Infrastruktur wie Wasser, Strom und Abfallentsorgung oder die Modernisierung älterer Systeme lässt sich die Stromrechnung senken und das Ressourcenmanagement verbessern. Barcelona zum Beispiel spart mit intelligenter Wassertechnologie – bei der mit vernetzten Sensoren und Cloud-Servern Bewässerung und Wasserspiegel überwacht werden – jedes Jahr 58 Mio. USD ein.6
  • Energieeffizienz: Durch Investitionen in elektrische öffentliche Verkehrsmittel, verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie und höhere Effizienz beim Gewerbe- und Siedlungsabfallmanagement könnten die Energiekosten bis 2050 weltweit um rund 17 Bio. USD gesenkt werden.7
  • Luftreinhaltung: Verringerung und Verhinderung von Umweltbelastung können der Wirtschaft grosse Nettogewinne bringen. In den USA bedeutet jeder seit 1970 in die Luftreinhaltung investierte Dollar einen Gewinn von geschätzt 30 USD für die Wirtschaft.8 Insbesondere sehen wir starkes Wachstum bei Unternehmen, die Technologien wie Filter für Motoren und industrielle Anwendungen für die Luftreinhaltung entwickeln.

Kritische Masse

Abb. 3  Umweltindustrie in Zahlen
Wachstum der Umweltindustrie
Quelle: Pictet Asset Management

Insgesamt gehen wir davon aus, dass die Umweltprodukte-Industrie bereits 2,5 Bio. US-$ schwer ist und pro Jahr um rund 6–7% wachsen kann.

Besonders interessant für Anleger: Das Umsatzwachstum von Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind, dürfte grösser sein als das von Unternehmen im MSCI All-Country World Equity Index.

03

Ein Prozess, um das Potenzial ökologischer Investments zu entfalten

Wenn es um Investments in dem rasant wachsenden Bereich der Umweltlösungen geht, ist es gar nicht so einfach, die aussichtsreichsten Gelegenheiten aufzuspüren.

Aus diesem Grund haben die Investmentmanager unserer GEO-Strategie einen Prozess für die Zusammenstellung ihres Portfolios entwickelt, der auf einem wissenschaftlichen, regelbasierten System und traditionellem, unternehmensspezifischem Research beruht. Kernstück des Investmentprozesses ist ein bahnbrechendes wissenschaftliches Konzept namens Planetare Belastungsgrenzen (PB).

Dieses Modell wurde 2009 von einem Team von Wissenschaftlern des Stockholm Resilience Centre und anderer führender Organisationen entwickelt.

Das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen zeigt die neun kritischsten ökologischen Dimensionen – darunter Kohlenstoffausstoss (Klimawandel), Süsswasser, Landnutzung und Biodiversität – für den Erhalt einer stabilen Biosphäre auf, die für die Entwicklung und das Wohlergehen der Menschen nötig ist. Dann wird der ökologische „sichere Handlungsspielraum“ quantifiziert, innerhalb dessen sich die Aktivitäten des Menschen abspielen sollen.

Wird einer dieser Grenzwerte überschritten, so das Modell, erhöht sich das Risiko, dass die biophysischen Systeme der Erde plötzlich oder irreversibel Schaden nehmen, erheblich. Vier der neun Grenzen sind bereits überschritten (Abb. 4).

Abb. 4 Planetare Belastungsgrenzen
Infografik Planetare Belastungsgrenzen
Quelle: Stockholm Resilience Centre, Pictet Asset Management

In den zehn Jahren nach Veröffentlichung dieses bahnbrechenden Modells hat das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen unseren Ansatz in Sachen Umwelt grundlegend verändert.

Im Wesentlichen werden die Bedrohungen der Ökosysteme durch den Mensch herausgestellt, über den Aspekt des Klimawandels hinaus, der in den Medien besonders viel Beachtung findet.

In Partnerschaft mit dem Stockholm Resilience Centre haben wir ein eigenes Modell entwickelt, das aufzeigt, wie Unternehmen im Hinblick auf die vom Konzept der planetaren Belastungsgrenzen festgelegten Schwellenwerte abschneiden.

Konkret definiert das Modell für jede Branche der Weltwirtschaft Grenzwerte für den Ressourcenverbrauch und die Emissionen – pro einer Million US-Dollar Umsatz.1

Dieses Modell analysiert jede Tätigkeit im Zusammenhang mit der Produktion einer Ware oder einer Dienstleistung: die Gewinnung der Rohstoffe, die Herstellungsprozesse, der Handel und Transport, die Nutzung des Produkts sowie die Entsorgung und Wiederverwertung.2

Nehmen wir als Beispiel die Biodiversität.

Der Verlust von Tier- und Pflanzenarten ist eine ebenso schwerwiegende Bedrohung wie der Klimawandel. Unserem PB-Modell zufolge muss die jährliche Aussterberate unter 1,3 x 0,0000001 ausgestorbenen Spezies pro Million Arten pro 1 Bio. US-$ erwirtschaftetem Umsatz liegen, damit sich Veränderungen in der Artenzusammensetzung in Zukunft auf natürlichem Niveau vollziehen.

Wenden wir dieses Konzept auf die Unternehmen im MSCI All-Country World Index an, können wir Branchen identifizieren, die einen positiven Beitrag zur Biodiversität leisten.

Unsere Analysen zeigen, dass der Biodiversitäts-Fussabdruck von Branchen wie Umwelttechnik und -beratung sowie Abwassernetze negativ ist. Das bedeutet, dass die Produkte und Dienstleistungen dieser Art von Unternehmen dazu beitragen, die Biodiversität wieder zu erhöhen.

Aufspüren von Spezialisten für die Umwelt

Mithilfe unseres eigenen Screening-Tools, das auf dem Konzept der planetaren Belastungsgrenzen basiert, bestimmen wir ein Spektrum an Investmentchancen von rund 3.500 Unternehmen.3

In der zweiten Phase des Prozesses wird das Kerngeschäft jedes in Phase eins ermittelten Unternehmens unter die Lupe genommen.

Ziel und Zweck ist es herauszufinden, welche Unternehmen Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die tatsächlich einen Beitrag für den Erhalt der Umwelt leisten.

Zudem wählen wir nur Unternehmen aus, deren Produkte oder Dienstleistungen eine positive Wirkung auf mindestens eine ökologische Dimension im Modell der planetaren Belastungsgrenzen haben.

Jedem Unternehmen weisen wir einen proprietären Wert zur „thematischen Reinheit“ zu, der Auskunft darüber gibt, welcher Anteil des Unternehmenswerts, des Umsatzes oder des EBITDA eines Unternehmens Umweltprodukten und -dienstleistungen zuzuschreiben ist.

Damit ein Unternehmen in das Portfolio aufgenommen werden kann, muss sein Reinheitswert bei mindestens 20% liegen.4

Durch diese Filter verkleinert sich unser Anlageuniversum auf rund 400 Unternehmen.

Im nächsten Schritt nehmen wir eine detaillierte unternehmensspezifische Analyse vor, um Unternehmen mit den attraktivsten Risiko-Rendite-Merkmalen herauszufiltern.

Dabei greifen wir auf ein hauseigenes Bewertungssystem zurück, das die Stärke des Geschäftsmodells, die Qualität der Geschäftsleitung, Bewertung und operative Dynamikkennzahlen berücksichtigt. In dieser Phase wird auch systematisch eine ESG-Analyse vorgenommen.

Das Ergebnis ist ein konzentriertes Portfolio mit rund 50 Werten – jedes Investment weist ein attraktives Risiko-Rendite-Profil mit einem kleinen ökologischen Fussabdruck auf.

Unser Investmentprozess endet aber nicht hier.

Unser Ziel ist es, aktiver Eigentümer der Unternehmen zu sein, in die wir investieren. Dazu üben wir Stimmrechte über eine Stimmrechtvertretungsplattform aus und pflegen Kontakt zu den Unternehmen, um sicherzustellen, dass sie die bestmögliche Governance-Struktur haben.

Abb. 5 Aktives Engagement
Beispiele, wie wir uns bei einem umweltbewussten britischen Stromanbieter engagieren
Beispiele, wie wir uns bei einem umweltbewussten britischen Stromanbieter engagieren
Quelle: Pictet Asset Management
04

Nachweislicher Effekt

Der positive ökologische Effekt des Global Environmental Opportunities Portfolios ist bei allen neun Dimensionen, insbesondere aber beim Klimawandel, erheblich grösser als der einer typischen globalen Aktienstrategie (siehe Abb. 6).
Abb. 6 Positiver Effekt
Vergleich Pictet Global Environmental Opportunities Strategie und MSCI ACWI anhand des Konzepts der planetaren Belastungsgrenzen
GEO im Vergleich zu MSCI World
Quelle: Pictet Asset Management, NEOSIS, 31.03.2020

Beispielsweise beträgt der Kohlendioxidausstoss von Unternehmen in unserem Portfolio 454 Tonnen CO2-Äquivalente pro Mio. US-Dollar Jahresumsatz (tCO2 eq/Mio. US-$) – beim MSCI AC World Index sind es 1.948 Tonnen.

Das ist einer der vielen positiven Effekte, die Investoren mit dieser Strategie für den Schutz des Planeten erreichen können.

Als globale Kapitalgeber können Anleger etwas bewirken. In zweifacher Hinsicht.

Zum einen können Investoren Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen entwickeln, welche der Zerstörung der Umwelt entgegenwirken, das dringend benötigte Kapital zur Verfügung stellen.

Zum anderen haben sie allein die Macht, Kapital aus Unternehmen, die ihrer Umweltverantwortung nicht gerecht werden, abzuziehen oder erst gar nicht in solche zu investieren.

Für Investoren war die Chance, Wandel zu bewirken, nie grösser.

Viele Anleger haben schon vor langer Zeit erkannt, dass dringend etwas für den Schutz unseres Planeten getan werden muss. Aber sie waren nicht immer überzeugt, dass sich nachhaltige Investments finanziell lohnen.

Das ändert sich gerade mit der Entwicklung einer zukunftsträchtigen Umweltprodukte-Industrie. Investieren in den Schutz der natürlichen Umgebung bedeutet nicht mehr, auf Rendite verzichten zu müssen. Im Gegenteil – sie kann dadurch sogar steigen.

05

Fallstudie: Analyse der Auswirkungen verschiedener Branchen auf die Biodiversität

Unser Modell, das auf dem Konzept der planetaren Belastungsgrenzen basiert, zeigt, dass der Grenzwert für den Biodiversitätsverlust durch eine Branche über ihre gesamte Produktionskette hinweg betrachtet pro 1 Million USD Jahresumsatz bei 1,3 x 0,0000001 ausgestorbenen Spezies pro eine Million Arten jährlich (MAJ) liegt.

Umwelttechnik und -beratung

Das PB-Modell zeigt, dass Unternehmen, die spezialisierte Beratungsdienste und technische Leistungen im Bereich des Umwelt- und Ressourcenmanagements anbieten, die Biodiversität mit ihrer Geschäftstätigkeit verbessern.

Die Biodiversitätsbilanz der Branche liegt pro 1 Million USD Jahresumsatz bei –1,27 x 0,000001 ausgestorbenen Spezies/MAJ. Das bedeutet, dass die Produkte und Dienstleistungen dieser Art von Unternehmen dazu beitragen, die Biodiversität wieder zu erhöhen.

Bei genauerer Betrachtung erreicht die Umwelttechnik-Branche sogar in allen neun PB-Bereichen eine positive ökologische Bilanz, insbesondere in puncto Biodiversität und Kampf gegen die Erderwärmung.

Abwassernetze

Unternehmen, die in dieser Branche tätig sind, bieten spezialisierte Technologien und Versorgungsleistungen im Bereich Abwassernetze an. Das PB-Modell zeigt, dass die Biodiversitätsbilanz der Branche pro 1 Million USD Jahresumsatz bei –1,11 x 0,000001 ausgestorbenen Spezies/MAJ liegt. Die Abwassernetzbranche erreicht bei allen neun Belastungsgrenzen ausser der der Erderwärmung einen positiven PB-Score.