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Dezember 2017
Marketingdokument

Nachlassende Liquiditätszufuhr als neue Marktherausforderung

Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

Konjunktur- und Finanzmarktbarometer Dezember 2017

Pictet Asset Management, Dezember 2017

Der November war kein spektakulärer Monat an den internationalen Finanzmärkten. Die globalen Anleihenmärkte haben keine bedeutende Preisänderung erfahren, während es an den Aktienmärkten in den USA und in Japan zu einem weiteren Preisanstieg kam und der europäische Aktienmarkt aufgrund der Erstarkung des Euro Verluste erfuhr. Hedge Funds, Rohstoffe, Private Equity und Senior Loans haben ebenfalls keine wesentliche preisliche Änderung erlebt.

Einzig die globalen Real Estate Indizes haben im letzten Monat deutlich zugelegt, während der Schweizer SXI Real Estate Funds Index eine weitere Korrektur erlitt. Aus der Sicht eines Schweizer Investors hat sich die bessere Entwicklung des MSCI Welt durch die Dollarabwertung ausgleichen lassen, so dass der November definitiv als ein langweiliger Monat in die Finanzmarktgeschichte eingehen wird.

Globale Konjunktur weiterhin stark, Momentum lässt aber nach

Es steht ausser Frage, dass sich die globale Konjunktur in einer guten Verfassung befindet. Wir rechnen für das laufende Jahr mit einem Wachstum von 3.3%, was deutlich höher ist als das globale Wachstum der letzten Jahre (das globale Wachstum in 2016 lag bei 2.7%). Für das Jahr 2018 lautet unsere Prognose 3.4%, bei einer anziehenden Inflationsrate von 2.7%.
Nun, nach dem starken Anziehen der letzten 18 Monaten, lässt das Momentum bei den Wachstumskräften leicht nach. So zeigt der globale PMI Zeichen einer Konsolidierung auf hohem Niveau (siehe Grafik). Das ist sicherlich nicht beunruhigend, macht aber klar, dass auch in der Volkswirtschaft die Bäume nicht in den Himmel wachsen können. Als Folge können wir nicht mit einer globalen Wachstumsüberraschung wie im 2017 rechnen, wobei die Inflationskräfte zulegen werden.
Globale PMI’s konsolidieren auf hohem Niveau
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Pictet Asset Management, Datastream, 28.11.2017

Globaler Liquiditätszufluss wird abnehmen

Ein wichtiger Treiber der guten Entwicklung an den Finanzmärkten in den letzten Jahren war die Zufuhr des Wirtschafts- und Finanzsystems mit Liquidität. Liquidität kann entweder durch die Zentralbanken, die Geschäftsbanken oder die cross-border Flows erzeugt werden. Sie kann in Güter und Dienstleistungen ausgegeben werden, was die Konjunkturkräfte stärkt oder in Finanzanlagen investiert werden. In den letzten Jahren war letzteres öfters der Fall, was zum vielerwähnten Phänomen der „Vermögensinflation“ geführt hat. Nun werden die Notenbanken die Liquiditätszufuhr im nächsten Jahr weniger grosszügig zur Verfügung stellen. Die Fed wird sogar im Rahmen der Bilanzverkürzung dem Finanzsystem Liquidität entziehen. Dies wird vorerst nicht zum Ende des aktuellen Bullenmarkts führen, dafür aber sorgen, dass die historisch tiefe Volatilität in fast sämtlichen Anlageklassen wieder steigen wird.
Schweizer Konjunkturkräfte ziehen an

Die fünf grossen Zentralbanken - Liquiditätsflüsse

Table 2.png
Pictet Asset Management, Datastream, 28.11.2017

Steuerreform stimuliert Märkte

Nach einigen unglücklichen Versuchen sieht es danach aus, als ob Präsident Trump noch vor Weihnachten die während seines Wahlkampfs versprochene Steuerreform unterschreiben kann. Der dadurch erzeugte Stimulus soll über ein Jahrzehnt hinaus einen Umfang von 1500 Milliarden US-Dollar haben, wovon etwa 63% oder 890 Milliarden US-Dollar für Steuersenkungen der Haushalte reserviert sind.  Obwohl die Steuerreform spät im gegenwärtigen Zyklus kommt und folglich zum Teil in Preissteigerungen verpuffen wird, wird der Einfluss auf die Realwirtschaft von Bedeutung sein und den Konjunkturzyklus verlängern. Positiv für die US-Konjunktur und den Dollar wird insbesondere die Tatsache sein, dass die tiefere Unternehmenssteuer ausländisches Kapital anziehen wird. Positiv ist die Steuerreform für die risikobehafteten Anlageklassen, welche von den dadurch erzeugten vielversprechenden ökonomischen Aussichtenprofitieren.

Wir sind weiterhin der Meinung, dass die Aktienmärkte in nächster Zeit die attraktivste Anlageklasse bleiben. Der Schweizer Aktienmarkt ist neu neben dem japanischen unser Favorit in diesem Segment. Sein defensiver Charakter sollte nach vielen Monaten einer äusserst starken Outperformance der zyklischen Werte als relativer Vorteil wahrgenommen werden. Dagegen betrachten wir den zyklischen europäischen Aktienmarkt zwar positiv, aber etwas weniger attraktiv als zuvor.

Innerhalb der Anlageklasse Obligationen finden wir weiterhin die Emerging Markets interessant. Dies, weil die Schwellenländer ein zufriedenstellendes Wachstum bei tiefer Inflation zeigen. Insbesondere die Unternehmensanleihen in diesen Ländern sollten von dieser Entwicklung profitieren.