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Oktober 2017
Marketingdokument

Schweizer Konjunktur besser als ihr Ruf

Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

Pictet Asset Management, Oktober 2017.

Nach einer Konsolidierungsphase während der Sommerzeit haben die globalen Aktienmärkte in den letzten Wochen stark angezogen. Der MSCI Welt hat im September um etwa 2% zugelegt. Seit Jahresbeginn beträgt der Preisanstieg in US-Dollar mehr als 15%. Damit gehört das laufende Jahr bereits heute zu den besten Jahren des aktuellen Konjunktur- und Finanzmarktzyklus. In diesem Monat haben für einmal die Emerging Markets dem globalen Trend nicht folgen können und mit einer leicht negativen Performanceentwicklung abgeschlossen. Haupttreiber dieser Entwicklung war der starke US-Dollar, welcher gegenüber den meisten Währungen deutlich zulegte. Klare Gewinner des letzten Monats waren die europäischen und japanischen Aktien, welche um rund 4% zulegten. Dagegen haben die internationalen Anleihenmärkte einen schwierigen Monat hinter sich. Der mit Unternehmensanleihen ausgestattete Barclays Global Aggregate Bond Index hat mehr als 1% nachgegeben, während der Schweizer SBI AAA-BBB 0,7% an Wert verlor. Die relativ hawkische Sprache mehrerer Fed-Mitglieder in den letzten Wochen hat die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed im Dezember die Leitzinsen erhöhen wird, von etwa 20% AnfangSeptember auf aktuell 70% erhöht.  Dies hat zu einem deutlichen Anstieg der langen Renditen in den USA und anderswo geführt. 

Stärkere Konjunktur, fallende Inflation?

Die globale Konjunktur wächst nach einer kurzen Verschnaufpause wieder stärker. Wichtiger Treiber der globalen Konjunkturentwicklung ist der private Konsum, der mit Raten von 4% wächst.  Ganz offensichtlich sind die Konsumenten sowohl in den entwickelten als in den Entwicklungsländer nach mehreren Finanz- und Konjunkturkrisen sehr optimistisch gestimmt, was ihr Konsumverhalten positiv beeinflusst. Der Höchstwert bei den Umfragen zum globalen Konsumentenvertrauen in den letzten drei Jahrzehnten untermauert diese Feststellung. 

Privater Konsum als Treiber der globalen konjunktur
1. Privater Konsum.png
Pictet Asset Management, Datastream, 25.09.2017 
Während die synchrone Konjunkturerholung weitergeht, bleibt die Inflation weltweit auf tiefem Niveau. 
Inflation verharrt weltweit auf tiefem niveau
2.Inflation.png
Pictet Asset Management, Datastream, 25.09.2017
Dies ist aus einer zyklischen Sicht recht überraschend, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Arbeitslosenrate in wichtigen Industrieländern wie den USA, Japan oder Deutschland tief ist.  Ganz offensichtlich erlauben strukturelle deflationäre Kräfte wie die Globalisierung – Arbeitskräfte können in Ländern mit tieferen Arbeitsstückkosten verlagert werden –, die Digitalisierung sowie die „Sharing Economy“ keinen starken Anstieg der Güter- und zunehmend Dienstleistungspreise.

Schweizer Konjunktur besser als ihr Ruf

In den letzten Wochen haben mehrere Banken und Wirtschaftsinstitute ihre Schweizer BIP-Jahresprognosen nach unten revidiert. Hauptgrund dafür war das wachstumsschwache zweite Quartal sowie negative Revisionen früherer Quartalsdaten. Insbesondere die Schweizer Binnenkonjunktur hat in der ersten Hälfte des laufenden Jahres Zeichen einer schwachen Dynamik gezeigt. Die starke Abnahme der Einwanderung hat in diesem Bereich der Volkswirtschaft dämpfend gewirkt. Nun zeigen unseren vorlaufenden Indikatoren klare Signale einer Beschleunigung der Konjunkturkräfte in der Schweiz. 
 
Schweizer Konjunkturkräfte ziehen an
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Pictet Asset Management, Datastream, 25.09.2017

Insbesondere die Aussenwirtschaft sollte vom abgeschwächten Schweizer Franken sowie vom robusten globalen und europäischen Konjunkturumfeld profitieren. 

Schweizer Real Estate Fonds unter Druck 

Noch vor einem Monat habe ich an dieser Stelle festgehalten, dass die Konsolidierungsphase an den Finanzmärkten bald zu Ende gehen sollte. Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise wachsen alle Regionen der Welt wieder zufriedenstellend, der Preisdruck bleibt tief und die Gewinne der globalen Unternehmen  steigen stark. Wir sind weiterhin der Meinung, dass die Aktienmärkte ausserhalb der USA mehr Potential haben als der US-Markt. Sehr interessant finden wir weiterhin die europäischen Small Caps, welche von der sehr starken Binnennachfrage der Euro-Zone profitieren. Vorsichtiger sind wir dagegen gegenüber den Schweizer Real Estate Fonds geworden. Höhere langfristige Zinsen und die Gefahr eines Angebotsüberhangs nach Eigentumswohnungen aufgrund sinkender Immigrationszahlen sind nämlich neue belastende Faktoren für diese jahrelang sehr beliebte Anlageklasse.