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September 2017
Marketingdokument

Konsolidierungsphase weit fortgeschritten

Positive Anzeichen weltweit sprechen für ein baldiges Ende der Konsolidierungsphase.

September 2017 - Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

Pictet Asset Management, September 2017.

Die globalen Aktienmärkte befinden sich in den letzten Monaten in einer Konsolidierungsphase. So hat der MSCI Welt den August faktisch unverändert geschlossen, während die meisten europäischen  Aktienmärkte – darunter auch der Schweizer – leicht schwächer tendierten. Dafür haben die Aktien der Schwellenländer vom abschwächenden US-Dollar profitiert und den Monat mit einer positiven Performance abgeschlossen.  Die grossen Verlierer des Monats waren die globalen und insbesondere die Schweizer Immobilenfonds, welche entgegen dem Jahrestrend eine starke negative Performance hinnehmen mussten. Das umgekehrte Bild ist beim Schweizer Anleihenmarkt zu betrachten. Während die Jahresentwicklung bisher enttäuschend war, hat der SBI im August um ca. 1% zugelegt.  Die geopolitischen Unsicherheiten in Asien und die politischen Kontroversen in den USA haben dabei sicherlich eine Rolle gespielt.      

Vorübergehende Verschnaufpause der globalen Konjunktur 

Nicht nur an den Finanzmärkten sondern auch bei den Stimmungsindikatoren  ist es nach dem starken Anstieg im letzten Winter zu einer vorübergehenden Verschnaufpause gekommen. So bewegte sich der aus den nationalen PMI’s  von 34 Ländern abgeleitete globale Einkaufsmanagerindex zwischen März und Juli dieses Jahres in einer Bandbreite von 53 bis 54 Indexpunkten. Erst im August konnte ein höherer Wert vermeldet werden. Die globale Industrieproduktion hat nach einem starken Anstieg im Jahr 2016 und in den ersten Monaten von 2017 ebenfalls etwas an Dynamik verloren, wächst aber mit hohen Raten von leicht unter 4%. (Grafik 1)   

Globaler PMI konsolidiert auf hohem Niveau

1. PMI.png
Pictet Asset Management, Datastream, 01.09.2017
Während die Stimmungsindikatoren und die Realdaten in der Euro-Zone weiter deutlich anziehen, was der Schweizer Konjunktur auch zu Gute kommt (Grafik 2), zeigen die asiatischen Volkswirtschaften mit Ausnahme Chinas und die Vereinigten Staaten von Amerika Zeichen einer leicht nachlassenden  Wachstumsdynamik. Das beeinflusst die Erwartungen bezüglich der Ausgestaltung der US-Geldpolitik und damit auch die Bildung der Zinskurve in den USA und anderswo. So sind die 10-jährigen Renditen in den USA, der Euro-Zone, der Schweiz und von Japan im August deutlich gesunken. 
Steigendes Vertrauen in der Schweizer Industrie
2. Swiss industry production.png
Pictet Asset Management, Datastream, 01.09.2017
Die eigentliche Überraschung des Sommers war die sehr schwache Inflationsentwicklung in den USA. So ist die Kerninflation bei den Konsumentenpreisen (CPI) auf 1.7% gefallen. Bei der Preiszeitreihe  PCE  (personal consumption expenditures) beträgt die Kerninflation gerade 1.5% und befindet sich im untersten Bereich des von der Fed angepeilten Bereichs zwischen 1.5% und 2%. (Grafik 3). 
Schwache Inflationszahlen in den USA
3. US prices.png
Pictet Asset Management, Datastream, 01.09.2017
Zu einem bedeutenden Teil lässt sich diese Entwicklung durch den einmaligen zweistelligen Rückgang der Dienstleistungspreise der  Mobiltelefonie sowie der rezeptpflichtigen Medikamente erklären. Ein weiterer Rückgang der Kerninflation ist deshalb sehr unwahrscheinlich. Es ist eher davon auszugehen,  dass aufgrund der erfolgten Abschwächung des US-Dollars die Inflationsrate in den nächsten Quartalen wieder ansteigen wird und die Fed den Normalisierungsprozess fortsetzen wird. 

Konsolidierungsphase an den Finanzmärkten geht bald zu Ende

Zurzeit gibt es viele Gründe für eine skeptische Haltung gegenüber den risikobehafteten Anlageklassen. So ist der September aus saisonaler Sicht ein schlechter Aktienmonat, die US-amerikanische Innenpolitik bleibt schwer prognostizierbar  und der Atomtest Nordkoreas am vergangenen Wochenende unterstreicht die aktuellen geopolitischen Risiken in Asien.

Trotzdem glaube ich, dass die Ende Mai begonnene Konsolidierungsphase an den Finanzmärkten in den nächsten Wochen zu Ende gehen wird. Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise wachsen alle Regionen der Welt wieder zufriedenstellend – kein entwickeltes Land der Welt befindet sich aktuell in der Rezession, nicht einmal Griechenland. Die Volkswirtschaften rund um die Welt werden mit viel Liquidität von den Notenbanken versorgt und die Gewinne der globalen Unternehmen steigen seit Anfang 2016 stark. In den letzten Wochen verzeichnen wir in den USA, der Euro-Zone, Grossbritannien, der Schweiz und in Japan net upgrades, d.h Anpassungen der Gewinnprognosen zum Besseren (Grafik 4).   

Robuste Gewinnlage

4. Ernings.png
Pictet Asset Management, Datastream, 01.09.2017
Wir sind weiterhin der Meinung, dass die Aktienmärkte ausserhalb der USA mehr Potential haben als der US-Markt. Sehr interessant finden wir die europäischen Small Caps, welche von der sehr starken Binnennachfrage der Euro-Zone und insbesondere derjenigen Deutschlands, Frankreichs und Spaniens profitieren. Da diese Unternehmen nur in beschränkter Form ausserhalb des Euroraums exportieren, leiden sie kaum von der Erstarkung des Euro.  Innerhalb der Anlageklasse Obligationen finden wir weiterhin die Emerging Markets interessant. Dies, weil die Schwellenländer ein zufriedenstellendes Wachstum bei rückläufiger Inflation zeigen. Als Folge bleibt ihre Geldpolitik recht expansiv.