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Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

Oktober 2018
Marketingdokument

US-Konjunktur nicht zu bremsen

Die US-Konjunktur trotzt den Unsicherheiten rund um die Handelspolitik während ausserhalb der USA die Wachstumskräfte etwas an Dynamik verloren haben.

Pictet Asset Management, 4.10.2018.

Der September war ein schwieriger Monat für die festverzinslichen Anlagen in der Schweiz und weltweit. Dies gilt nicht nur für die Staats- sondern auch für die meisten Unternehmensanleihen, welche zum Teil deutliche Verluste hinnehmen mussten. Die positive Ausnahme in diesem Umfeld bilden für einmal die Schwellenländer. Nach vielen Monaten mit negativer Preisentwicklung haben die Anleihen der Schwellenländer in September zugelegt. Das gilt weniger für die Aktienpreise in diesen Ländern, welche auch im September ihre Korrektur, wenn auch in abgeschwächter Form, fortgesetzt haben. Einen weiteren schlechten Performancemonat haben einige europäische Aktienmärkte gehabt, welche unter den Unsicherheiten rund um die italienische Haushaltspolitik gelitten haben, während der für die globalen Aktienindizes gewichtige US-amerikanische Aktienmarkt seinen Aufstiegsweg weiterfolgte

US-amerikanische Konjunktur weiterhin robust

Die US-amerikanische Volkswirtschaft trotzt allen Unsicherheiten rund um die Handelspolitik der Administration Trump und des Liquiditätsabzugs seitens der Fed und weist weiterhin Wachstumsraten deutlich über ihrem Potential aus. Angetrieben durch eine sehr expansive Fiskalpolitik und einer positiven Grundstimmung bei Investoren und Konsumenten wächst die US-Konjunktur leicht unter 3% p.a. Die Erholungszeichen sind insbesondere auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. So ist die Arbeitslosenrate unter die Marke von 4% gefallen und beträgt derzeit 3.9% (Grafik1).   
ARbeitslosenrate in den USA unter der Marke von 4%
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Pictet Asset Management, Datastream, 24.09.2018
Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt im Zusammenhang mit den steigenden Vermögenspreisen der letzten Jahre unterstützt die private Nachfrage. Einzig im Immobilien- und Autobereich sind Zeichen der Schwäche erkennbar. Diese zinssensitiven Sektoren sind nämlich die ersten, welche die restriktivere Haltung der US-Geldpolitik spüren.

Wie stark ist der konjunkturelle Einfluss der US-Handelspolitik? 

Ausserhalb der USA haben die Wachstumskräfte im Verlauf des Jahres etwas an Dynamik verloren.  Viele Beobachter führen diese Abschwächung auf die negativen Auswirkungen der US-Handelspolitik zurück. Die nachlassenden Wachstumsraten der globalen Handelsvolumen in der ersten Hälfte des Jahres gelten als Nachweis für diese Position (Grafik 2).
Globaler Handel hat leicht nachgelassen
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Pictet Asset Management, Datastream, 24.09.2018

Allerdings sieht es danach aus, als ob der globale Handel seit den Sommermonaten wieder einen Gang zulegen würde. Unser vorlaufender Indikator weist sogar auf einen weiteren Anstieg des globalen Handelsvolumens hin. Damit kann noch nicht gesagt werden, dass die Spannungen rund um die Handelsbeziehungen einen starken negativen Einfluss auf die globale Konjunktur ausüben. Gemäss unserer Berechnungen werden die bereits bekannten US-Tariferhöhungen einen direkten negativen Einfluss auf das chinesische BIP von etwa 0.3% haben, während die chinesischen Gegenmassnahmen das US-amerikanische BIP um etwa 0.1% verringern werden. Der Einfluss auf die Preisbildung ist ebenfalls moderat negativ. So rechnen wir damit, dass die US-Inflation um etwa 0.2% höher sein wird.  Kommt es allerdings zu einer weiteren Eskalation des Handelskriegs, welche dann sogar die Gesamtheit der Güterbeziehungen zwischen den USA und China umfassen könnte, wäre der direkte negative Einfluss auf Einkommen und Preise drei- bis viermal höher. Das würde die globale Konjunktur spürbar treffen.

Weiterhin starke Gewichtung der defensiven Sektoren

In den letzten Monaten hat der negative Einfluss des rückläufigen Liquiditätszufluss der globalen Notenbanken auf die Bewertungen der risikobehafteten Anlagen etwas nachgelassen. Dies vor allem dank der chinesischen Notenbank, welche  den lokalen Finanzmarkt mit deutlich mehr Liquidität versorgt. Die Auswirkungen dieser Massnahmen sind bereits im chinesischen Finanzmarkt und bei der Konjunktur spürbar.  
Wir haben unsere Aktienpositionen nochmals erhöht und bleiben in spätzyklischen sowie defensiven Sektoren stark gewichtet. Dazu gehören die Pharmawerte sowie die nicht zyklischen Konsumgüter. Im Schweizer Aktienmarkt sind diese Sektoren stark präsent, was seine Attraktivität erhöht.