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Weniger attraktive Aussichten für risikobehaftete Assets

Mai 2018
Marketingdokument

Verschlechterung der monetären Bedingungen in den USA

Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

Pictet Asset Management, Mai 2018.

Nach zwei schwierigen Monaten haben sich die meisten risikobehafteten Anlageklassen im April zum Teil deutlich erholt. Die Performance der meisten Aktienmärkte betrug in lokaler Währung zwischen 1% (USA) und 7% (Italien).  Der MSCI Welt legte um 1.7% zu. Da sich der Schweizer Franken gegenüber den meisten anderen Währungen abschwächte, war die Aktienperformance für die Schweizer Investoren noch erfreulicher. Dasselbe gilt für die ausländischen Immobilienfonds, Listed Private Equities,  sowie die meisten Rohstoffmärkte. Verlierer des Monats waren die Staatsobligationen, welche nach einem sehr starken März im April klare Verluste hinnehmen mussten. Dies gilt insbesondere für Anleihen mit langer Restlaufzeit, welche unter dem Anstieg der Inflationserwartungen in den USA und anderswo gelitten haben.

Globale Stimmungsindikatoren weniger stark als zuvor

Die globale Konjunktur hat nach einer sehr starken zweiten Hälfte im letzten Jahr etwas an Dynamik verloren. Dies betrifft insbesondere die Stimmungsindikatoren, welche sowohl in den Emerging Markets als auch in den entwickelten Ländern eine Korrektur vom ausserordentlich hohen Niveau des letzten Jahres erfahren haben.  So befindet sich der Einkaufsmanagerindex in den 10 wichtigsten Industrieländern der Welt zwar weiterhin auf sehr hohem Niveau, er ist aber in den letzten zwei Monaten stark zurückgekommen. Folglich ist davon auszugehen, dass die Industrieproduktion nicht stärker anziehen wird (Grafik 1). Dies gilt insbesondere für die europäischen Nationen und Japan, während die Lage in den USA trotz erster Verschlechterungszeichen robust bleibt.  So sind dort die meisten Finanzkennzahlen in den letzten Wochen gut ausgefallen.
 

Stimmungsindikatoren können hohes niveau nicht halten
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Quelle: Pictet Asset Management, 24.04.2018

Verschärfung der monetären Bedingungen in den USA 

Ende April hat die zehnjährige Rendite der amerikanischen Staatsanleihen zum ersten Mal seit 2011 die 3%-Marke übertroffen.  Noch Mitte 2016 unmittelbar nach dem Brexit-Referendum in Grossbritannien, betrug die entsprechende Zahl 1.37%. Der rasante Renditeanstieg zeigt, dass  sich in den letzten zwei Jahren die US- und globale Konjunktur besser entwickelt haben als zuvor erwartet und sich die Inflations- und Realzinserwartungen der Investoren wieder normalisierten. Sicherlich ist aber der aktuelle Zinsanstieg Ausdruck der Ende September 2017 eingeführten Politik der Bilanzreduktion der Fed (Grafik 2). 
Bilanzreduktion führt zu höheren Zinsen
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Quelle: Pictet Asset Management, 24.04.2018

Damit stellt sich aber die Frage, ob der erfolgte Renditeanstieg doch nicht zu schnell ist und eine Rezession auslösen kann. Grundsätzlich reduziert ein Renditeanstieg von 1% in den USA das Wachstum um 0.4%. Zinssensitive Bereiche der Volkswirtschaft wie der Immobiliensektor oder die Autoverkäufe leiden am stärksten von dieser Entwicklung. Kein Wunder, sind gerade diese Sektoren im letzten Jahr nicht stark gewachsen. Allerdings sind wir von einer Rezession noch etwas entfernt. Die US-Zinskurve ist im Schlepptau der erwarteten Fed-Leitzinserhöhungen zwar flacher geworden, von einer Verflachung, welche als Zeichen einer rezessiven Lage gilt, sind wir aber auch dank der anfangs Jahr eingeführten Steuerreform noch etwas entfernt. 

Trotzdem haben sich die Perspektiven für die risikobehafteten Anlageklassen getrübt. Neben dem restriktiveren Gang der US-Geldpolitik ist sowohl der Preis des US-Dollar und auch der meisten Rohstoffe gestiegen. Das stellt eine Verschärfung der monetären Bedingungen in den USA dar und macht die unmittelbaren Aussichten der risikobehafteten Assets weniger attraktiv. Deshalb haben wir unsere Aktienpositionen ausserhalb der Schweiz nach dem starken Anstieg des letzten Monats reduziert und sind neu leicht untergewichtet bei dieser Anlageklasse. Innerhalb der Sektoren bevorzugen wir weiterhin spätzyklische Werte wie den Energie- und Minensektor, sowie europäische und japanische Small Cap. Schliesslich wollen wir zum ersten Mal  in lokale chinesische Anleihen investieren, welche von der Lockerung der Kapitalreserven bei der Kreditvergabe seitens der chinesischen Zentralbank profitieren.