I am Article Layout

Wählen Sie Ihr Anlegerprofil:

Dieser Inhalt ist nur für Anleger mit folgendem Profil bestimmt: Finanzintermediär und Institutionelle Investoren und Consultants

Sind Sie ein Privatanleger?

Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

November 2019
Marketingdokument

Erste Erholungszeichen in den Schwellenländern

Im Oktober haben die meisten risikobehafteten Anlageklassen von einer Aufhellung der Investorenstimmung profitiert.

Pictet Asset Management, 4. November 2019

Die verbesserten Aussichten auf eine Teileinigung zwischen der US-amerikanischen und der chinesischen Regierung sowie die nachlassende Wahrscheinlichkeit eines ungeordneten Brexits spielten dabei eine bedeutende Rolle. Einige zyklische Sektoren wie die Industrie, Finanzwerte oder Informationstechnologie haben einen noch stärkeren Preisanstieg erlebt als der globale Aktienindex, welcher in dieser Periode um 3.5% zulegte. Zu den Gewinnern des Monats gehören auch der Schweizer und internationaler Immobilienmarkt sowie die meisten Rohstoffe. Die Obligationenmärkte verzeichneten dagegen, mit Ausnahme des Schwellenländersegments, bedeutende Verluste. 

Globale Industrie weiterhin in schlechter Verfassung

Die Lage der globalen Industrie hat sich seit dem Ausbruch der handelspolitischen Auseinandersetzung anfangs 2018 deutlich verschlechtert. Die Stimmungsindikatoren unter den globalen Industriemanagern hat mittlerweile den tiefsten Stand seit der letzten Rezession erreicht (Grafik 1).   
Starke Divergenz bei den globalen Stimmungsindikatoren
Pictet Asset Management, Datastream, 28.10.2019
Interessanterweise bleibt die Stimmung der globalen und insbesondere US-amerikanischen Konsumenten nahe einem historisch hohen Niveau. Das ist durch die weiterhin gute Lage auf dem internationalen Arbeitsmarkt erklärbar. Dieser reagiert zwar mit einer zeitlichen Verzögerung auf die Verschlechterung des Businessklimas und gilt deshalb als ein sogenannter «lagging indicator». Trotzdem ist es erstaunlich, dass wir bisher keinen bedeutenden Anstieg der globalen Arbeitslosigkeit gesehen haben. Einiges spricht dafür, dass die Unternehmer bisher davon ausgehen, dass der handelspolitische Schock vorübergehender Art ist und deshalb vorsichtig mit dem Abbau von Arbeitsplätzen vorgehen. Solange der Konsument zuversichtlich bleibt und seine Sparquote nicht erhöht, sind die Rezessionsrisiken limitiert. Sollte aber eine weitere Eskalation des Handelskrieges auftreten, wäre eine rezessive Entwicklung ein durchaus denkbares Szenario. 

Schwellenländer zeigen erste Stabilisierungszeichen

Die Schwellenländer haben erwartungsgemäss unter dem Einbruch des globalen Handels gelitten. Insbesondere die südamerikanischen rohstoffexportierenden Nationen spüren den deutlichen Preis- und Volumenrückgang bei ihren Exportmärkten. Viele Länder Südamerikas haben die zweite rezessive Phase in drei Jahren erlebt, was ihr politisches System stark unter Druck stellt. Nun sieht es aber danach aus, als ob es zu einer Stabilisierung nicht nur in dieser Gegend der Welt, sondern auch in anderen Schwellenländerregionen kommen könnte (Grafik 2).   
BruttoinlandproduktEntwicklung in den Schwellenländern
Pictet Asset Management, Datastream, 28.10.2019
Das liegt vor allem am vorhandenen Freiraum der Wirtschaftspolitik. Während in den entwickelten Ländern die Geldpolitik zu einem bedeutenden Teil ausgereizt ist, verfügen Länder wie die Türkei, Mexiko, Brasilien oder Südafrika über einen grossen monetären Spielraum (Grafik 3), welchen sie wie eine Reihe von Leitzinssenkungen in den letzten Wochen zeigen, gerne nutzen. Die in den letzten Monaten erfolgten Zinssenkungen der US-amerikanischen Notenbank haben diesen Spielraum sogar vergrössert.
Viele Länder haben grossen monetären Spielraum
Pictet Asset Management, Datastream, 25.09.2019

Gleichzeitig gibt es viele Länder, die entweder tiefe Defizite oder sogar -wie Südkorea oder Russland- bedeutende Überschüsse in der Haushaltbilanz ausweisen. Damit können sie bei Bedarf ihre fiskalischen Ausgaben erhöhen.     

Risiken weiterhin breit verteilt

In unserer Anlagepolitik bleiben wir weiterhin sowohl in defensiven Aktiensektoren wie Gesundheit, oder Versorger sowie im Schweizer Aktienmarkt etwas übergewichtet. Gleichzeitig halten wir Positionen in zyklischeren Bereichen des Marktes wie der Informationstechnologie und Industrie sowie in den Schwellenländern, welche im Schlepptau der Fed-Zinssenkungen von der leichten US-Dollar Abschwächung profitiert haben.