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Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

November 2020
Marketingdokument

Amerika hat gewählt

Pictet Asset Management, 6. November 2020

Der Oktober war für die globalen Aktienmärkte der zweite schwierige Monat hintereinander. Während sich die Aktienmärkte Asiens als sehr robust erwiesen, haben die europäischen, aber auch der Schweizer Markt, stark an Wert verloren. Das ist angesichts der aktuellen COVID-19 Lage keine Überraschung und zeigt, wie gross der Einfluss der Pandemie auf Konjunktur und Märkte ist. Als zusätzlicher Unsicherheitsfaktor erwies sich im Oktober die fehlende Einigung der zwei grossen US-amerikanischen Parteien bezüglich des Verlaufs der Fiskalpolitik. Dies hatte selbstverständlich mit den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen zu tun.  

Amerika hat gewählt

Das offizielle Wahlresultat in den USA steht zwar noch nicht zur Verfügung, die Chancen sind aber gross, dass Joe Biden der nächste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sein wird. Trotzdem ist sein Erfolg sowie derjenige der demokratischen Partei nicht so gross, wie in den Wochen zuvor prognostiziert. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass es zu wesentlichen Steuererhöhungen für Unternehmen und wohlhabende Haushalte kommen wird, um weitgehende künftige fiskalische Programme zu finanzieren. Dagegen ist mit Biden als Präsident davon auszugehen, dass trotz allen weiterhin bestehenden Probleme in den Beziehungen zur Volksrepublik China der Verhandlungston gebessert wird. Zudem ist die Gefahr eines Handelskrieges mit verschiedenen europäischen Staaten und anderen Alliierten der USA kleiner. Das sind gute Nachrichten für die internationale Handelsbeziehungen und reduziert die politische Risikoprämie an den Finanzmärkten. 

Pandemie hat Europa erneut erreicht

In den letzten Wochen hat sich die Lage bezüglich der Anzahl infizierter aber auch hospitalisierter Personen in den meisten europäischen Staaten deutlich verschlechtert. Dies hat zu einer Verschärfung der restriktiven Massnahmen rund um das soziale und ökonomische Leben geführt. Die Folgen für die europäische Konjunktur sind negativ, denn wie Grafik 1 für die vier grössten Volkswirtschaften der Euro-Zone zeigt, besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Anzahl mit COVID infizierter Personen und der Aktivitäten im Dienstleistungsbereich. Damit wird die Gefahr eines erneuten Rutschens Europas in eine rezessive Lage erhöht.

COVID und Dienstleistungsaktivitäten in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien
Pictet Asset Management, Datastream, CEIC, 26.10.2020 
Trotz dieser beunruhigenden Entwicklung ist die aktuelle Lage nicht mit derjenigen des letzten Frühjahrs vergleichbar. Die Erfahrungen welche viele Länder aus medizinischer aber auch aus ökonomischer und sozialer Sicht gesammelt haben, erlauben dieses Mal ein effizienteres Vorgehen im Kontakt mit der Pandemie. Es ist auch keine Überraschung, dass die von früheren Viruskrisen erprobten asiatischen Volkswirtschaften mit der aktuellen Krise besser umgehen als viele andere Volkswirtschaften der Welt.    

Globale Industrieproduktion erholt sich weiter

Trotz allen Unsicherheiten rund um die Pandemielage erholt sich die globale Industrieproduktion weiter und liegt in den entwickelten Ländern rund 7% unter dem erzielten Niveau vor dem Ausbruch der Krise. In den Schwellenländern hat sich eine bemerkenswerte Erholung der Produktion eingesetzt, so dass die negativen Auswirkungen der Krise weitgehend überwunden sind. Dass die Angebotsseite der Volkwirtschaft in den Schwellenländern einen besseren Verlauf zeigt als in den Industrienationen erklärt sich aber zu einem bedeutenden Teil durch die fiskalische Antwort der Regierungen. Während in den Industrieländern und insbesondere in den USA die fiskalischen Massnahmen vor allem auf die Stützung des Einkommens der Haushalte ausgerichtet waren, konzentrierte sich China und andere Schwellenländer mehr auf die Unterstützung der Unternehmen. Die Stärkung der Binnenkräfte in den Industrienationen hat zudem zu einer klaren Erholung der Exporttätigkeit in den Schwellenländern geführt. Dies begünstigt die Ausweitung ihrer industriellen Kapazitäten.   
Pictet Asset Management, Datastream, 22.10.2020

Unveränderte Anlagepolitik

Unsere Anlagepolitik bleibt weitgehend unverändert. Wir bleiben in defensiven Sektoren wie Gesundheit oder nicht-zyklische Konsumgüter sowie im Schweizer Large Caps investiert. Wir halten aber auch übergewichtete Positionen bei der Informationstechnologie und im zyklischer ausgerichteten Schweizer Mid- und Small Caps Markt sowie in Unternehmensanleihen im Investment Grade Bereich. Diese profitieren nämlich stark vom Ankaufsprogramm der US-amerikanischen Notenbank.