Mächtiges Mittel – Helikoptergeld
Sind der BoJ die Optionen ausgegangen? Aus unserer Sicht nicht. Der japanischen Notenbank steht noch das mächtigste und vielleicht auch umstrittenste Mittel zur Verfügung: Helikoptergeld.
Der Ausdruck Helikoptergeld wurde erstmals von dem amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman verwendet. Es wird definiert als Finanzierung von Steuerausgaben durch die Schaffung einer neuen Geldbasis und das Versprechen, dass eine Erhöhung der Geldbasis nicht wieder rückgängig gemacht wird.
Im Grunde bedeutet es, dass die geldpolitischen Behörden der Bevölkerung zusätzliches Geld in Form von Steuerkürzungen, Gutscheinen oder höheren Staatsausgaben zur Verfügung stellen. Gleichzeitig geben die Behörden ein „glaubwürdiges Versprechen, unverantwortlich zu sein“ (1) – versprechen also, die Steuern nicht später zu erhöhen, um dieses Geld wieder reinzuholen. Da sich die Bevölkerung darauf verlassen kann, dass das zusätzliche Geld, was sie erhält, später nicht an anderer Stelle wieder eingezogen wird, dürfte sie diese Barmittel ausgeben. Das Ergebnis sind Wirtschaftswachstum und Inflationserhöhung.
Nehmen wir einmal an, eines Tages fliegt ein Helikopter über diese Gemeinde und lässt weitere $1000 in Banknoten vom Himmel fallen, die natürlich von den Gemeindemitgliedern schnell aufgelesen werden. Und nehmen wir weiter an, dass jeder davon überzeugt ist, dass es sich hier um ein einmaliges Ereignis handelt, das niemals wiederholt werden wird.
Helikoptergeld-Szenarien
Wie kann die BoJ Helikoptergeld unters Volk bringen? Der Grossteil der Debatte um Helikoptergeld hat sich auf die Idee eines mit Geld finanzierten Konjunkturprogramms (money-financed fiscal programme – MFFP) des ehemaligen US-Fed-Präsidenten Ben Bernanke konzentriert. Dies würde entweder eine Erhöhung der Staatsausgaben oder Steuersenkungen umfassen, die mit neu gedrucktem Geld von der Zentralbank finanziert werden.
In Japans Fall konnten jedoch Jahre fiskalpolitischer Stimulierung keinen Anstieg der Inlandsnachfrage und auch keine Inflationserhöhung erreichen, da die Bevölkerung in Vorwegnahme künftig höherer Steuern mehr sparte.
Unseres Erachtens wäre eine Art Schuldennachlass sinnvoller. Der ehemalige Vorsitzende der britischen Finanzmarktaufsichtsbehörde, Adair Turner, hat vorgeschlagen, dass die geldpolitischen Behörden im Rahmen eines geldfinanzierten Schuldennachlasses (Money-Financed Debt Relief – MFDR) einige oder alle der JGB-Positionen der Zentralbank in ewige Nullzinsanleihen umwandeln.
Wir schlagen eine radikalere Version des MFDR vor – eine komplette Abschreibung (siehe Abb.1).
Im Wesentlichen druckt die Zentralbank Geld, um eine Staatsanleihe zu kaufen. Dann schreibt sie diese ab.
Auf den ersten Blick scheint das radikal. Diese Option wirkt jedoch weit weniger extrem, wenn man sie mit der Richtung der aktuellen Geldpolitik vergleicht.
Wir schlagen eine radikalere Version des MFDR vor – eine komplette Abschreibung .
Angenommen, das Anleihekaufprogramm der BoJ würde im gegenwärtigen Tempo bis 2020 weitergeführt, so würden sich die Gesamtanlagen der BoJ bis Mitte 2020 auf ein Rekordhoch von 150 Prozent des BIP (Abb. 2) belaufen. Ihr JGB-Marktanteil wird bis dahin auf unglaublich hohe 63 Prozent (ggü. 37 Prozent heute) ansteigen. Eine Fortsetzung der Käufe von Exchange-traded Equity Funds im gegenwärtigen Tempo würde zu einem Anteil der BoJ am japanischen Aktienmarkt – gemessen an der gesamten Marktkapitalisierung – von 10 Prozent führen.
Der Nachlass von selbst einem kleinen Teil der Staatsschulden – sagen wir JPY 10 Bio. – kann eine kraftvolle Botschaft an die Finanzmärkte und die breitere Öffentlichkeit senden. In diesem Fall würde die BoJ die japanischen Staatsanleihen mit einer neuen Geldbasis im Wert von JPY 10 Bio. ersetzen.
Unseres Erachtens dürfte MFDR im hochverschuldeten Japan gut funktionieren. Schuldenabschreibungen werden die ausstehenden Staatsschulden reduzieren und das Kreditprofil verbessern. Dies kann zudem Privatanlagen und Konsum durch Anreize für Unternehmen und Haushalte fördern, Ersparnisse reduzieren und somit zu höherer Inflation führen.
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