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April 2017
Marketingdokument

US-Indikatoren auf historischem Hoch

Auch in Europa sind die Realdaten deutlich besser geworden. Dieses starke Momentum der europäischen Konjunktur wird einen positiven Einfluss auf die Gewinne der Unternehmen der Euro-Zone haben.

Pictet Asset Management, 2017.

Die Volatilität an den Finanzmärkten ist im März leicht angestiegen. Auslöser einer Mitte des Monats erfolgten Korrektur war der fehlgeschlagene Versuch der Administration Trump, „Obamacare“ durch ein anderes, weniger kostenintensives, System zu ersetzen. Das hat Zweifel über die Fähigkeit der regierenden Administration geweckt, ihre Pläne trotz der republikanischen Mehrheit der beiden Häuser realisieren zu können. Damit erhöht sich der Druck auf Donald Trump und sein Team, die Markterwartungen bezüglich der Einführung einer weitgehenden Steuerreform zu erfüllen.   

Synchronisiertes globales Wachstum 

Während die politische Lage in Washington komplexer wird, entwickelt sich die globale Konjunktur besser als wir noch vor einigen Monaten hätten erwarten können.  Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 wachsen sowohl die Volkswirtschaften der USA als auch von Europa, Japan und China über ihrem Potential. Verschiedene Stimmungsindikatoren weisen darauf hin, dass die global synchronisierte konjunkturelle Erholung in den nächsten Monaten anhalten wird. Dabei fällt in den USA auf, dass der Optimismus unter Konsumenten, Unternehmern und Investoren ein in den letzten 30 Jahren noch nie gesehenes Niveau erreicht hat.
Unser US Composite Confidence Indikator, bestehend aus bekannten Stimmungsindikatoren (ISM, NFIB small business index, consumer confidence, CEO confidence, und NAHB),  hat einen historischen Stand erreicht. Wie aus der ersten Grafik abzulesen ist, kam es in den letzten Monaten zu einer Abkopplung zwischen den Stimmungsindikatoren und den Realdaten. So sind die realen Konsumausgaben der US-Haushalte in den letzten sechs Monaten nicht überdurchschnittlich angestiegen. 

Abb. 1: Unser vertrauensindikator und reale Konsumausgaben in den USA
Fig1
Quelle: Pictet Asset Management, Datastream, 27.03.2017 
Deutlich besser sind die Realdaten in der Euro-Zone geworden. So gewinnt die Industrieproduktion  in der gesamten Euro-Zone (siehe Abbildung 2), und sogar  in Ländern wie Spanien, Italien und neuestens auch in Frankreich an Dynamik.
Abb. 2: Industrieproduktion in der Euro-Zone
Fig2

Pictet Asset Management, Datastream, 27.03.2017

Auch die Kreditvergabe, welche in den letzten acht Jahren zwei rezessive Phasen erlebt hat, erholt sich zunehmend. Von Seiten der Unternehmen aus den Peripherieländern und insbesondere Italien und Griechenland gibt es weiterhin weniger Nachfrage nach Krediten als vor einem Jahr. In den Kernländern wie Deutschland oder Frankreich werden aber insbesondere die Haushalte optimistischer, was sich in der zunehmenden Finanzierung  ihrer Investitionen durch Bankkredite niederschlägt. Die starke Binnennachfrage wird die Konjunkturkräfte in der Euro-Zone stark halten und zu einem moderaten Anstieg der Inflation beitragen. Wir rechnen für das Jahr 2017 mit einer Jahresteuerung von 1.6%. 
Abb.  3: Kreditvergabe in der Euro-Zone
Fig3
Pictet Asset Management, Datastream, 27.03.2017

Attraktiver europäischer Aktienmarkt

Das starke Momentum der europäischen Konjunktur wird einen positiven Einfluss auf die Gewinne der Unternehmen in der Euro-Zone haben. Unser vorlaufender Indikator für die europäische Gewinntätigkeit –bestehend aus dem Vertrauen in die konjunkturelle Entwicklung und Preiserwartungen– zeigt uns, dass die Gewinne in den nächsten 12 Monaten um fast 20% gegenüber dem Vorjahreswert ansteigen könnten.   
Abb. 4: Starker Anstieg der Unternehmensgewinne in der Eurozone zu erwarten
Fig4

Quelle: Pictet Asset Management, Datastream, 27.03.2017

Damit wären die Erwartungen der Finanzmärkte gemessen an den von IBES (Institutional Brokers' Estimate System) gelieferten Gewinnprognosen der „europäischen“ Analysten klar übertroffen (siehe Abbildung 4). Diese Erwartungen, sowie die im Vergleich zu den USA vernünftigen Bewertungen, machen den  Aktienmarkt der Euro-Zone  aus unserer Sicht attraktiv. Für den Obligationenmarkt in der Euro-Zone ist das starke konjunkturelle Momentum dagegen keine gute Nachricht. 

Insgesamt bleiben wir bei Aktien positiv eingestellt, obwohl eine kurzfristige Korrektur als Folge des starken Optimismus der Marktteilnehmer jederzeit eintreffen könnte. Innerhalb der Anlageklasse Obligationen finden wir die Emerging Markets interessant. Schliesslich bietet die Anlageklasse Gold eine vernünftige Absicherung gegenüber steigenden inflationären Risiken, sollte der neue US-Präsident die angepeilten Steuersenkungen vollumgänglich durch den Kongress bringen können.