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Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

April 2019
Marketingdokument

Notenbanken reagieren auf Konjunkturschwäche

Das neue Jahr hat die Erwartungen der meisten Investoren zumindest bis heute stark übertroffen.

Pictet Asset Management, 2. April 2019 

Angeführt von einer starken Umkehr bei der Geldpolitik der US-amerikanischen Notenbank verzeichnen sämtliche Anlageklassen in diesem Jahr zum Teil deutliche Gewinne. Auch im März haben wichtige Anlageklassen wie Aktien und Immobilien zugelegt. Ganz offensichtlich hat die Reflationierungspolitik bisher gut funktioniert. Der Preisanstieg im Anleihenbereich war aber dank der schwachen Konjunkturdaten und des damit zusammenhängenden starken Zinsrückgangs der letzten Wochen besonders ausgeprägt.

Schwache globale Konjunktur sendet erste Hoffnungszeichen

Die Leser dieses Berichts sind bereits seit April letzten Jahres wiederholt darauf aufmerksam gemacht worden, dass die globale Konjunktur an Dynamik verliert. Dank der Steuerreform der Administration Trump sind aber die Wachstumskräfte in den USA bis zum dritten Quartal des letzten Jahres robust geblieben. Die Zeichen der Schwäche, welche die US-Volkswirtschaft seit dem vierten Quartal des letzten Jahres aussendet und im ersten Quartal des laufenden Jahres wahrscheinlich ihren vorläufigen Höhenpunkt erreicht haben, haben im Zusammenhang mit der scharfen Handelsrethorik des US-Präsidenten in der Zeit bis Weihnachten die globale Konjunktur zusätzlich belastet. Die globale Industrieproduktion hat folglich einen Zusammenbruch erlitten. Immerhin können uns die aktuellsten Daten etwas Hoffnung zurückgeben (Grafik 1).  

Klarer Rückgang des globalen Einkaufmanagerindex
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Pictet Asset Management, Datastream, 26.03.2019
Die schwierige globale Konjunktur- und Handelslage wird auch durch eine Reihe von schwachen PMI Manufacturing Daten in vielen Industrieländer bestätigt, wobei die Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor ein klar besseres Bild und damit eine gewisse Dichotomie der globalen Wirtschaft präsentieren.  

Neue Positionierung der Notenbanken

Im letzten Jahr haben viele Notenbanken und allen voran die Federal Reserve ihre Geldpolitik zunehmend «normalisiert». Die Leitzinsen wurden erhöht und/oder die quantitative Lockerung zu Ende gebracht bzw. das quantitative Tightening verstärkt. Resultat dieser Ausrichtung der Geldpolitik war eine klare Reduktion der vorhandenen Marktliquidität, was zu einem starken Rückgang der Bewertungen und damit der Preise der Aktien und anderer Finanzaktiva zur Folge hatte. Nach dem ausserordentlich starken Preiseinbruch im letzten Dezember hat die US-Notenbank ihre Geldpolitik deutlich revidiert, den Zinserhöhungszyklus unterbrochen sowie angekündigt, dass die Bilanzreduktion im September dieses Jahres ein Ende finden wird. Der Schritt der Amerikaner fand schnell Nachahmer. Mit Ausnahme der norwegischen Notenbank haben alle Notenbanken der entwickelten Nationen - darunter auch die chinesische und europäische Notenbank- begonnen, ihre Geldpolitik, «dovisher» zu gestalten. Dies, im Zusammenhang mit den schwachen Konjunkturdaten der letzten Zeit, hat zu einer überschüssigen Liquidität geführt, welche von den Finanzmärkten im Anspruch genommen wird und zu höheren Bewertungen führt (Grafik 2).
Verbesserte Liquiditätslage stützt Bewertungen
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Pictet Asset Management, Datastream, 26.03.2019
Damit aber die Aktienmärkte weiter steigen können, muss der Bewertungsanstieg stärker ausfallen als die negative Entwicklung bei den Unternehmensgewinnen. Diese wiederum hängen stark vom erwarteten Verlauf der globalen Konjunktur ab.
Wir sind der Meinung, dass der aktuelle Abschwung bei der globalen und US-Konjunktur nicht in einer Rezession enden wird. Bereits heute sind Zeichen der Stabilisierung bei der globalen Konjunktur und insbesondere in China - wo die Reflationierungspolitik weiter fortgeschritten ist- ersichtlich. Aber auch in den spät in den Abschwung eingetretenen USA sind bei zinssensitiven Sektoren wie der Hausbau, erste Verbesserungen wahrnehmbar. So ist die Anzahl der Anträge zur Refinanzierung von Hypothekarkrediten seit Jahresbeginn angestiegen. Das steht im engen Zusammenhang zum Rückgang der Hypothekarzinsen (Grafik 3). 
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Pictet Asset Management, Datastream, 26.03.2019 
IIn diesem weiterhin anspruchsvollen konjunkturellen Marktumfeld bleiben wir vorerst in unserer Anlagepolitik vorsichtig positioniert und bevorzugen im Aktiensegment der entwickelten Länder die defensiven Sektoren wie Gesundheit, nicht zyklische Konsumgüter und Versorger, sowie den Schweizer Aktienmarkt. Auf der anderen Seite stehen wir den Schwellenländern und insbesondere China positiv gegenüber und sind in diesem Segment übergewichtet.