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Konjunktur- und Finanzmarktbild - Sonderausgabe

März 2020
Marketingdokument

Die Erholung des Aktienmarktes wird kommen

Die Ausbreitung der Corona-Krise in fast sämtlichen westlichen Volkswirtschaften hat zu enormen Folgen für die Finanzmärkte und die globale Konjunktur geführt.

So haben in den letzten Wochen mit Ausnahme weniger Staatsanleihen und des Golds sämtliche Anlageklassen deutlich an Wert verloren. Sehr stark waren die Verluste in den Kreditmärkten und insbesondere bei den Unternehmensanleihen schlechter Qualität sowie den Schwellenländeranleihen. Die grössten Verlierer der aktuellen Krise sind die Rohstoffpreise und insbesondere der Erdölpreis, welcher in diesem Jahr bereits 60% seines Wertes eingebüsst hat. Die Verluste an den Aktienmärkten waren auch erheblich. Sie haben im März zeitweise mehr als ein Viertel ihrer Marktkapitalisierung verloren. Die stärksten Korrekturen haben die meisten europäischen und südamerikanischen Aktienmärkte erlitten. Verhältnismässig gut hat der defensiv ausgerichtete Schweizer Aktienmarkt abgeschnitten, welcher zusammen mit dem chinesischen und japanischen die kleinsten Verluste ausweist. 

Die globale Konjunktur zeigt, wie zu erwarten wäre, massive Bremsspuren. Die wenigen Stimmungsindikatoren, welche nach dem Ausbruch der aktuellen Krise erhoben wurden, wie der PMI-Composite in der Euro-Zone oder der Empire Survey in den USA, weisen auf eine schwere Rezession hin.  Wir erwarten für das laufende Jahr eine Schrumpfung des globalen Bruttoinlandsprodukts von 0.4%. Vor der Krise gingen wir von einem Wachstum von 2.8% aus. Für die entwickelten Volkswirtschaften erwarten wir sogar einen Rückgang des BIP von 2.3% (in den USA -2.0%, Euro-Zone -3.4%). Der stärkste negative Effekt sollte in diesen Ländern während des zweiten Quartals des Jahres auftreten. Diese Verschlechterung der Wachstumsperspektiven haben einen negativen Einfluss auf die globale Gewinnentwicklung in der Grössenordnung von 15% bis 20%. 

Die Antwort der Fiskal- und Geldpolitik auf die aktuelle Krise ist beispiellos. So erwarten wir eine Liquiditätsausweitung der fünf bedeutendsten Notenbanken der Welt in der Grössenordnung von 5’500 Milliarden US-Dollar. Das entspricht fast 10% des BIP dieser Volkswirtschaften und übertrifft die Liquiditätsausweitung in der Krisenperiode 2008/2009 um 40%. Fast 55% dieser Liquiditätsspritzen werden von der US-amerikanischen Notenbank kommen. Ihre Bilanz, welche derzeit 4'700 Mrd. US-Dollar beträgt, soll auf 7'700 Mrd. US-Dollar erhöht werden. Ein bedeutender Teil der geldpolitischen Antwort soll dafür verwendet werden, die fiskalischen Ausgaben der Staaten zu finanzieren. Basierend auf den bereits erfolgten Ankündigungen der Regierungen weltweit werden die fiskalischen Programme etwa 2'300 Mrd. US-Dollar betragen. Da wir mit einem fiskalischen Multiplikator von 1.5 rechnen, werden die fiskalischen Programme einen grossen Teil der auftretenden Einkommensverluste ausgleichen. Das aber auf Kosten einer stark steigenden Staatsverschuldung.

Was können wir von den Finanzmärkten erwarten?

Nach der starken Korrektur an den internationalen Aktienmärkten sind diese im Vergleich zu den anderen Anlageklassen und insbesondere im Vergleich zu den Staatsobligationen sehr attraktiv bewertet. Die starke Antwort der Wirtschaftspolitik im Zusammenhang mit dem äusserst tiefen Sentiment-Niveau der Investoren sprechen für eine klare Erholung der Aktien. Allerdings braucht es immer eine gewisse Zeit bis der Stimulus der Wirtschaftspolitik die Realkonjunktur und die Finanzmärkte erreicht. So sind während der Finanzmarktkrise eine Reihe von Massnahmen Ende 2008 getroffen worden. Die Aktienmärkte haben aber erst im März 2009 Boden gefunden, während die damalige Rezession im Sommer 2009 zu Ende ging. Wahrscheinlich wird auch dieses Mal - insbesondere angesichts der aktuellen gesundheitlichen Ausnahmesituation - eine nachhaltige Erholung etwas auf sich warten lassen. Die Aktienmärkte bieten aber mittel- bis langfristig klar bessere Perspektiven als noch vor einigen Wochen. 
Innerhalb der Aktienmärkte favorisieren wir weiterhin den Schweizer Aktienmarkt sowie die defensiven Sektoren Gesundheit oder nicht-zyklische Konsumgüter. In unseren Multi-Asset Portfolios sind diese Sektoren überproportional vertreten. Zudem sind wir weiterhin kaum in High Yield Bonds investiert. Bei den Unternehmensanleihen mit guter Bonität wird dagegen das Ertrags/Risiko-Verhältnis aufgrund der Fed-Interventionen zunehmend besser. 
Schliesslich behalten wir unsere Positionen in den chinesischen Aktien, welche wir weiterhin als strukturell betrachten.