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Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

März 2024
Marketingdokument

Realzinsen in der Schweiz sind tiefer als anderswo

Im Februar haben die Aktienmärkte angetrieben von starken Gewinnergebnissen einiger Unternehmen im Technologiebereich-stark zugelegt.

Neben der Informationstechnologie gehörten auch Titel der zyklischen Konsumgüter und der Industrie zu den Gewinnern. Es überrascht deshalb nicht, dass der US-amerikanische Markt einmal mehr stark gefragt war. Die positive Überraschung des Monats war aber der chinesische Aktienmarkt, der um mehr als 10% zulegte. Die Schweizer Obligationen konnten den Februar dank sehr guten Inflationszahlen leicht im Plus abschliessen, während die in Schweizer Franken abgesicherten globalen Anleihen sich um etwa 2% verbilligten. Schliesslich haben die Schweizer Immobilienfonds leicht an Wert gewonnen, während die ausländischen Immobilienaktien um 1% nachliessen.

Pictet Asset Management, März 2024

Dienstleistungsinflation weiterhin auf hohem Niveau

Die US-Konjunktur hat das neue Jahr recht gut angefangen und die meisten bis jetzt veröffentlichten Daten weisen darauf hin, dass im ersten Quartal des Jahres das Wachstum nicht weit vom langfristigen Potenzial entfernt sein wird. Auch in diesem Quartal wird der Konsum eine Stütze der US-Volkswirtschaft sein. Neben den nachlassenden aber immer noch existierenden Überschussersparnissen wirkt auch die grundsätzlich gute Lage auf dem Arbeitsmarkt positiv auf das Konsumverhalten. Allerdings verliert der US-Arbeitsmarkt an Dynamik. Es ist deshalb auch nicht überraschend, dass der Lohndruck nachlässt (Grafik 1). Trotzdem liegt das Lohnwachstum deutlich höher als in den Jahrzehnten zuvor, denn die Anzahl der vorhandenen Arbeitsplätze ist weiterhin höher als die Anzahl der Arbeitssuchenden.
Grafik 1: Lohnwachstum lässt nach, bleibt aber auf hohem Niveau
Quelle: Pictet Asset Management, Refinitiv, 27.02.2024
Es ist deshalb nicht überraschend, dass die Nachfrage der Haushalte nach Dienstleistungen stark bleibt, was einen deutlichen Rückgang des Preisdrucks in diesem Bereich verhindert. In letzter Zeit ist die Inflation bei den Dienstleistungen ohne Berücksichtigung der Mietentwicklung angestiegen (Grafik 2). Auch wenn die Güterinflation rückläufig ist, hat diese Entwicklung zu einer Änderung der erwarteten Zinssenkungen in den USA beigetragen. Ging der Markt nämlich zu Jahresbeginn davon aus, dass in diesem Jahr das Federal Reserve die Leitzinsen sechs Mal senken würde, ist er jetzt der Meinung, dass es eher drei bis vier Senkungen geben wird.
Grafik 2: Europäische Industrieproduktion auf tiefem Niveau
Quelle: Pictet Asset Management, Refinitiv, 27.02.2024

Dies hat zu einem Anstieg der langfristigen Renditen geführt, welche seit Jahresbeginn um etwa 40 Basispunkte nach oben geklettert sind. Mit Realzinsen, die sich heute in den meisten Länder auf einem höheren Niveau befinden als in den letzten 5 Jahren, ist der Obligationenmarkt attraktiver geworden. Dies gilt insbesondere für Neuseeland und die USA, wo die Realzinsen über dem langfristigen Potential des Landes liegen. Dies ist für Japan und die Schweiz nicht der Fall. In beiden Ländern sind die langfristigen Realzinsen nicht nur negativ, sondern auf einem Niveau, welches dem Durchschnitt der letzten fünf Jahren entspricht (Grafik 3).
Grafik 3: Realverzinsung in vielen Ländern ist attraktiver geworden
IMF trend Inflation
Quelle: Pictet Asset Management, Refinitiv, 05.03.2024

Das reduziert die Attraktivität der lokalen Obligationenmärkte. Der Einfluss der negativen Realzinsen auf die Währungen ist aber unterschiedlich. Während in Japan der Yen seit langem zur Schwäche neigt, wertete der Schweizer Franken nicht nur nominal, sondern auch real im letzten Jahr auf. Die SNB hat ihre Geldpolitik seit Dezember allerdings revidiert und ist bereit ihre Bilanz wieder auszudehnen. Die aktuelle Schwäche des Schweizer Frankens könnte deshalb länger anhalten.

Weiterhin in Qualitätsaktien investiert

In unserer Anlagepolitik sind wir weiterhin bei Qualitätsaktien, Titel der Informationstechnologie und im Schweizer Aktienmarkt übergewichtet, während die Aktienquote über unserem Benchmark steht. Bei den Obligationen sind wir vorsichtig gegenüber der Unternehmensanleihen mit einem tiefen Rating, während die Restlaufzeit der gehaltenen Anleihen derjenigen des Benchmarks entspricht. Wir haben zudem unsere Positionen in Schweizer Obligationen nach der sehr guten Performance des letzten Jahres zugunsten der in Schweizer Franken abgesicherten globalen Anleihen reduziert. Weiterhin übergewichtet bleiben wir in den Schwellenländeranleihen, welche von den höheren Realzinsen und dem Inflationsrückgang in vielen Ländern profitieren sollten.