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Mai 2017
Marketingdokument

Positive Überraschungen aus Japan

Der April 2017 war ein weiterer guter Monat für die globalen Aktienmärkte denn sämtliche bedeutende Aktienbörsen haben den Monat mit einer starken Monatsperformance abgeschlossen.

Mai 2017 - Monatliches Konjunktur- und Finanzmarktbild

Pictet Asset Management, Mai 2017

Einzige Ausnahme war der britische Markt. Dieser litt unter einer durch das Bekanntgeben von vorgezogenen Parlamentswahlen am 8. Juni 2017 verursachten Aufwertung des Pfunds. Der französische Markt hat mit einem Plus von über 3% als bester Aktienmarkt abgeschlossen, was nicht überraschend war. Tatsächlich hat der Sieg Emmanuel Macrons bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen die Sorgen vieler Marktteilnehmer, dass es zu einem Duell zwischen Marine Le Pen und Jean-Luc Mélenchon kommen könnte, beruhigt. Ausserdem hat Le Pen nicht mehr Stimmen erhalten als bei diversen Umfragen prognostiziert wurde.

 

Abb. 1: erholungszeichen des PMI in den usa
Pic 1_Erholungsanzeichen PMI
Pictet Asset Management, Datastream, 25.04.2017

Globale Wachstumskräfte bleiben stark 

Der starke Anstieg der Stimmungsindikatoren weltweit hält weiter an. In der nachstehenden Grafik kann man erkennen, dass der von 26 Ländern abgeleitete globale Purchasing Managers Index (PMI) den höchsten Stand seit 2011 erreicht hat. Die globale Industrieproduktion hat ebenfalls angezogen und wächst mit Raten um 2.5%. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Schere zwischen den Stimmungsindikatoren und den Realdaten in nächster Zeit bestehen bleiben wird (Grafik 1).

 

In den USA zeigen verschiedene Indikatoren, dass die ehemals auf hohem Niveau verankerte Konsumdynamik  nun etwas nachlässt. So steigen die realen Einzelhandelsumsätze mit Wachstumsraten von 4% und nicht mehr von 5% an (der langfristige Durchschnitt beträgt weniger als 3%). Dafür zeigen aber sowohl die Anlageinvestitionen als auch die Investitionen in Eigentumswohnungen und Häuser Zeichen einer zunehmenden Stärke. Gemäss der Philly Fed und Empire Umfragen wollen die Unternehmer in der Region von Philadelphia und New York ihren Investitionsaufwand deutlich erhöhen (Grafik 2).

Abb. 2: invetsitionsaufwand soll in den USA erhöhtwerden
Picture2_Investitionsaufwand
Pictet Asset Management, Datastream, 25.04.2017
Diese Regionen gelten als repräsentativ für die USA und weisen auf eine dynamischere Investitionstätigkeit im gesamten Land hin. Nach dem schwachen ersten Quartal ist somit mit einer anziehenden Wachstumsdynamik im Verlauf des Jahres zu rechnen. Für das gesamte Jahr rechnen wir für die USA mit einem BIP-Wachstum von etwa 2.5%. 
Abb. 3: Japanischer Aktienmarkt in ausgezeichneter verfassung
Picture3_japanischer Arbeitsmarkt
Pictet Asset Management, Datastream, 25.04.2017

In der Euro-Zone geht die konjunkturelle Erholung weiter. Besonders erfreulich dabei ist die Tatsache, dass die Kreditvergabe für Haushalte und Unternehmen wieder wächst. Einzig im Süden Europas und insbesondere in Italien und Griechenland fragt der private Sektor weniger Kredite nach. Allerdings hat auch dort die Entschuldungsdynamik etwas nachgelassen. 

 

 Stimmungsaufhellungen in Japan 

Die meisten positiven Nachrichten kamen in den letzten Wochen aus Japan. Die stark fallende Arbeitslosenrate, welche mittlerweile unter 3% und somit so tief wie nie zuvor in den letzten 20 Jahren liegt, hat zu einer deutlichen Stimmungsaufhellung unter den japanischen Haushalten geführt (Grafik 3). Als Folge geben diese endlich mehr aus. Die Autoverkäufe haben beispielsweise um 15% in einem Jahr zugelegt. Der für lange Zeit verflogene Optimismus in Japan kommt zunehmend wieder zurück.   

Überperformance des US-amerikanischen Marktes läuft aus 

Seit einem Jahrzehnt rentierte der US-amerikanische Aktienmarkt besser als die anderen entwickelten Märkte.  Dies liegt sowohl an der Dynamik der US-amerikanischen Volkswirtschaft als auch an der Reaktion der Fed in den Jahren nach dem Ausbruch der Finanzmarktkrise. Nun beträgt der Kapitalisierungsanteil des US-amerikanischen Aktienmarktes etwa 60% am gesamten MSCI World. So etwas hat es in den letzten 50 Jahren noch nie gegeben. Damit wird auch klar, dass der US-amerikanische Aktienmarkt deutlich höher bewertet ist als die anderen Aktienmärkte (Grafik 4).
Abb. 4: der US Aktienmarkt ist teuer
Picture 4 US Aktienmarkt
Pictet Asset Management, Datastream, 25.04.2017
Da die Geldpolitik in den USA etwas restriktiver wird, während in der Euro-Zone und in Japan die Notenbank ihren aktuellen Kurs trotz besserer Konjunkturdaten beibehalten wollen, ist davon auszugehen, dass die Zeit der Überperformance des US-Aktienmarktes zu Ende geht, während der Europäische und japanische Aktienmarkt besser laufen werden.  Innerhalb der Anlageklasse Obligationen finden wir die Emerging Markets trotz der exzellenten Performance der letzten Wochen weiterhin interessant. Schliesslich bietet die Anlageklasse Gold eine vernünftige Absicherung gegenüber steigenden inflationären Risiken, sollte der neue US-Präsident die angepeilten Steuersenkungen vollumgänglich durch den Kongress bringen können und bei der US-amerikanischen Notenbank sogenannten „dovishe“ Vertreter zur Nominierung vorschlagen.